ABDA wertet Kampagne als Erfolg |
Auch die »Werra Apotheke« in Mihla nahm an der Protestwoche teil. / Foto: Lukas Messerschmidt
Die bundesweite Protestwoche »Wir sehen rot« in den Apotheken war nach Ansicht der ABDA ein Erfolg. Vom 22. bis 27. April waren die Apothekenteams aufgerufen, rote Kleidung zu tragen und die Patientinnen und Patienten auf die immer dramatischere wirtschaftliche Schieflage der Apotheken vor Ort und die Konsequenzen für die wohnortnahe Medikamentenversorgung hinzuweisen.
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening dankt den Apothekenteams: »Es sind so viele eindrucksvolle und kreative Bilder gepostet worden. Es ist großartig, wie die Kolleginnen und Kollegen sich an der Aktion beteiligt haben. Es ist wichtig, unsere Einigkeit gegenüber der Politik zu zeigen.« Es seien schließlich die Teams vor Ort, die beurteilen könnten, wenn etwas schiefläuft in der Versorgung der Bevölkerung.
»Nach wie vor haben wir keinen konkreten Entwurf für das vom Bundesgesundheitsministerium geplante Gesetzesvorhaben. Genau deswegen war es wichtig, dass wir über die Apothekenteams die Bevölkerung informiert haben, dass apothekerlose Apotheken oder eine Honorar-Umverteilung nur Qualitätseinbußen, aber keine Lösungen für das Grundproblem in der Arzneimittelversorgung schaffen«, stellt die ABDA-Präsidentin klar.
Die Apotheken waren kreativ. Allein auf Instagram wurden unter dem Hashtag #wirsehenrot insgesamt mehr als 1000 Teamfotos von Apothekern, PTA und PKA in roten T-Shirts oder Hoodies gepostet. Zum Einsatz kam auch das Kampagnenmaterial der ABDA. Unter apothekenkampagne.de wurden rund 14.000 Downloads von Handzetteln, Plakaten und Digital-Screens registriert.
Teil der Aktion ist auch eine Patientenumfrage zur Bedeutung der Apotheken vor Ort für die Bevölkerung. Die ABDA will die Umfrage Anfang Juni auswerten und dann der Öffentlichkeit vorstellen. Bei der Umfrage auf apoliebe.de kam es allein in den ersten vier Tagen zu rund 35.000 Abstimmungen.
ABDA-Präsidentin Overwiening: »Wir spüren einen starken Rückhalt unserer Patientinnen und Patienten, die genauso wie wir eine Ausdünnung der Arzneimittelversorgung befürchten, sollte das Eckpunktepapier des Bundegesundheitsministeriums in einem Gesetz münden.« Es sei klar, dass man weiter gemeinsam mit den Patienten für den Erhalt der qualitativen wohnortnahen Versorgung durch die Apotheke vor Ort kämpfen müsse.
Die ABDA-Präsidentin hatte in einem Video die Kolleginnen und Kollegen zum Mitmachen an der Aktion aufgefordert. Dieser Aufruf wurde über 20.000-mal auf Instagram und auf Facebook über 23.500-mal wiedergegeben.