ABDA soll Apothekenschließungen vorbereiten |
Lukas Brockfeld |
31.05.2024 10:46 Uhr |
Die Verbände fordern die ABDA dazu auf, Apothekenschließungen als Protestmaßnahme vorzubereiten. / Foto: Imago/Christian Ohde
Die beiden Verbände begründen ihre Forderungen mit einem Diskussionsabend, der am 21. Mai im nordhessischen Gudensberg stattfand. Damals erklärten der Staatssekretär Edgar Franke und der Abteilungsleiter des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), Thomas Müller, dass den Apotheken im Zuge der lange erwarteten Reform nicht mehr Geld zur Verfügung gestellt werde. Stattdessen sollen die bestehenden Mittel umverteilt werden. Außerdem hält das BMG offenbar an der umstrittenen PTA-Vertretung fest.
»In seinem dem Grunde nach fundierten Vortrag macht Herr Müller keinen Hehl daraus, dass die Apothekerschaft mittelfristig weder eine höhere Vergütung noch eine nachhaltige Stärkung der pharmazeutischen Kompetenz zu erwarten hat. Vielmehr scheint das Gegenteil der Fall: Das BMG hält Stand heute sogar an seinen ›Pseudo-Apotheken‹ ohne Apotheker:innen fest und will uns somit künftig unseren bislang unangefochtenen Platz als letzte Kontrollinstanz zwischen der ärztlichen Verschreibung einerseits und den Patientinnen und Patienten andererseits absprechen«, heißt es in dem Schreiben der beiden Verbände.
Da die Rahmenbedingungen der Apotheken ohnehin prekär seien, müsse man jetzt mit deutlichen Protestformen »Augenhöhe« mit dem Gesundheitsministerium herstellen. Das sei der einzige Weg, um im Gesetzgebungsverfahren noch etwas zu erreichen.
In dem Schreiben heißt es weiter: »Da die Veröffentlichung des Referentenentwurfs laut Abteilungsleiter Müller in den kommenden zwei Wochen zu erwarten ist, möchten wir Sie, liebe Kollegin Overwiening, und somit die gesamte ABDA dringend dazu auffordern, binnen der nächsten 14 Tage massive Proteste bis hin zu mehrtägigen Apothekenschließungen vorzubereiten.« Diese Vorbereitungen seien jetzt wichtig, damit die Apothekerschaft umgehend zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Referentenentwurfs handlungsfähig ist.
Am Ende des Schreibens wird betont, dass die Hessischen und Thüringer Apothekerschaften geschlossen hinter allen geeigneten Protestmaßnahmen stünden. Man sei mehr denn je dazu bereit, für die gemeinsame Sache zu kämpfen.