ABDA reagiert »mit großem Unverständnis« |
ABDA-Präsident Thomas Preis (Archivbild) ist empört über die nun angestoßene Apothekenreform. / © ABDA/Screenshot
Trotz aller Warnungen zu der dramatischen Entwicklung bei den Vor-Ort-Apotheken habe das Bundesgesundheitsministerium (BMG) in seinen Plänen zu einer Apothekenreform keine wirksame wirtschaftliche Stärkung der Apotheken eingeplant, moniert Preis. Von der im Koalitionsvertrag fest zugesagten, dringend benötigten Honoraranpassung sei dort gar keine Rede mehr. »Und auch die nun avisierte Verhandlungslösung wird das Apothekensterben nicht stoppen, denn davon könnten die Apotheken erst nach einigen Jahren profitieren.
Weil das Apothekenhonorar seit nunmehr 13 Jahren eingefroren sei und die Kosten der Apothekenbetriebe im selben Zeitraum um mehr als 60 Prozent angestiegen seien, sinke die Apothekenzahl immer weiter. In den vergangenen zehn Jahren mussten laut Preis rund 20 Prozent aller Apotheken aufgeben – mit der Folge, dass für immer mehr Patientinnen und Patienten die Wege zur nächsten Apotheke weiter würden.
Auf die Pläne, einer PTA nach entsprechender Weiterbildung für einen begrenzten Zeitraum von 20 Tagen im Jahr die Apothekenvertretung zu ermöglichen reagiert die ABDA »mit großem Unverständnis«. Durch dieses Vorhaben werde die umfassende Versorgung in den Apotheken gefährdet. »Schließlich müssten sich die Patientinnen und Patienten dann darauf einstellen, dass nicht mehr alle Leistungen sofort angeboten werden und nicht alle pharmazeutischen Fragen unmittelbar beantwortet werden können«, kritisiert Preis.
»Wir erwarten, dass die Bundesregierung die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen umsetzt, damit die flächendeckende Arzneimittelversorgung für Bürgerinnen und Bürger erhalten bleibt und fordern im Sinne von Patientinnen und Patienten, dass in jeder Apotheke zu jeder Zeit weiterhin eine Apothekerin oder Apotheker zur Verfügung steht.«