ABDA-Präsidentin lobt Vorstoß des Bundesrats |
Auch die ABDA-Präsidentin mahnt die Bundesregierung zum Handeln. / Foto: Martin Jehnichen
In einer am heutigen Freitag gefassten Entschließung fordert der Bundesrat die Bundesregierung auf, die Versorgung mit Arzneimitteln - insbesondere von Kindern und Jugendlichen - nachhaltig zu verbessern. Die Entschließung geht auf eine Initiative von Baden-Württemberg und Bayern zurück und verweist auf Erfahrungen mit knappen Kinderarzneimitteln. Auch heute bestünden zahlreiche Versorgungsengpässe, heißt es in der Begründung.
Um die Arzneimittelversorgung zu verbessern, fordert die Länderkammer mehr Flexibilität für Apothekerinnen und Apotheker beim Austausch nicht verfügbarer Arzneimittel, Erleichterungen von Einzelimporten für Apotheken sowie eine bessere Bevorratung. Zudem sollen mehr Anreize für pharmazeutische Unternehmen durch eine entsprechende Anpassung der Rabattvertragsregelungen geschaffen werden.
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening erklärt dazu: »Der Bundesrat hat mit den Arzneimittel-Lieferengpässen ein Thema aufgegriffen, das für die Menschen in unserem Land von immens großer Bedeutung ist. Leider wurden auf bundespolitischer Ebene immer noch nicht ausreichend wirksame Maßnahmen ergriffen, um die Situation nachhaltig zu verbessern.« An dem Beschluss des Bundesrats zeige sich einmal mehr, dass die Bundesländer deutlich näher an den Problemen und Herausforderungen der Menschen im Versorgungsalltag seien als das Bundesgesundheitsministerium (BMG).
Das im vorigen Jahr in Berlin beschlossene Lieferengpassgesetz – kurz: ALBVVG – habe nach Ansicht der ABDA-Präsidentin bislang kaum eine spürbare Entlastung für Patientinnen und Patienten gebracht. »Die Apotheken kämpfen sich derweil weiter durch die vielen anhaltenden Lieferengpässe, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten aufrechtzuerhalten. Wie die Bundesländern mit Recht feststellen, brauchen die Apotheken dringend weniger Bürokratie und mehr Entscheidungsfreiheit beim Austausch von nicht lieferbaren Arzneimitteln wie auch eine bessere Vergütung beim Managen der Lieferengpässe«, so Overwiening.
Immer mehr Apotheken rutschten durch die seit Jahren steigenden Kosten und stagnierenden Honorare in die Verlustzone. »Wenn keine Apotheke mehr vor Ort ist, fehlt Patientinnen und Patienten der Zugang zu ihrer wohnortnahen und sicheren Arzneimittelversorgung«, betonte Overwiening.