ABDA-Präsident Thomas Preis |
Alexander Müller |
16.01.2025 11:44 Uhr |
Thomas Preis ist neuer Präsident der ABDA. / © PZ
Eigentlich wollte die ABDA-MV schon am 11. Dezember 2024 ein neues Präsidium wählen. Doch die bisherige Amtsinhaberin Overwiening hatte nur 48 Prozent der Stimmen erhalten und war damit durchgefallen. Nachdem sie entgegen vorheriger Ankündigung entschieden hatte, erneut zu kandidieren, wurde Preis aus dem Lager der Apothekerverbände als Gegenkandidat aufgestellt.
Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Hans-Peter-Hubmann, schlug Preis in der heutigen Mitgliederversammlung vor. Er warb für Greschlossenheit: »Es gibt kein Kammer- und Verbandslager, wir sind die ABDA.« Zuvor hatte sich Schleswig-Holsteins Kammerpräsident Kai Christiansen für die Wahl von Overwiening ausgesprochen.
Bis zum 31. Dezember 2024 durften Vorschläge gemacht wurden. Auch wenn zwischenzeitlich verschiedene Namen gehandelt wurden, zeichnete sich bald ab, dass es auf die Wahl zwischen zwei Tandems hinauslaufen würde: Overwiening (Präsidentin Apothekerkammer Westfalen-Lippe) zusammen mit ihrem bisherigen Vize Matthias Arnold (Vorsitzender LAV Sachsen-Anhalt) oder Preis (Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein) mit Berlins Kammerpräsidentin Ina Lucas. Zusätzlich zu diesen vier Namen stand noch Silke Laubscher auf dem Wahlaufsatz. Die Vizepräsidentin der LAK Baden-Württemberg kandidierte erneut als Vertreterin der Angestellten im Vorstand – und wurde mit 100 Prozent der Stimmen gewählt.
In den Tagen vor der Wahl hatte sich ein Erfolg für Preis bereits abgezeichnet. Die Vertreterinnen und Vertreter des DAV hatten sich bei einer Sitzung am 19. Dezember 2024 in geheimer Abstimmung mit 15:2 Stimmen für ihn ausgesprochen. Bei der gleichzeitig stattfindenden BAK-Sitzung wurde Overwiening zwar erneut vorgeschlagen, doch aus dem Kammerlager gab es auch prominente Gegenstimmen.
Preis ist erst der zweite ABDA-Präsident mit Verbandshintergrund. Denn die Kammern nutzen normalerweise ihre Stimmenmehrheit von rund zwei Dritteln in der Mitgliederversammlung, um einen Kandidaten aus ihren Reihen an die Spitze zu wählen. Einzige Ausnahme war bislang Heinz-Günter Wolf, der als Verbandschef in Niedersachsen von 2005 bis 2012 ABDA-Präsident war.
Preis wurde erst am 4. Dezember vergangenen Jahres – eine Woche vor der gescheiterten Wiederwahl Overwienings – in den Vorstand des Deutschen Apothekerverbands (DAV) gewählt. Hinter dem wiedergewählten Spitzenduo Hans-Peter Hubmann (Vorsitzender Bayerischer Apothekerverband ) und Anke Rüdinger (Vorsitzende Berliner Apothekerverein) wurde Preis zum Beisitzer gewählt. Thomas Dittrich (Vorsitzender Sächsischer Apothekerverband), Jan-Niklas Francke (Vorsitzender LAV Rheinland-Pfalz) komplettieren den DAV-Vorstand.
Laut ABDA-Satzung wäre es für Preis möglich, diesen Posten zu behalten und gleichzeitig ABDA-Präsident zu werden. Aber sein Rückzug aus dem DAV-Vorstand gilt als sicher. Damit muss hier ein neues Mitglied für den Vorstand gewählt werden.
Dasselbe gilt für den BAK-Vorstand. Denn Lucas wurde am 27. November neu in das Gremium gewählt. Neuer BAK-Präsident ist Armin Hoffmann (Präsident der AK Nordrhein), seine Stellvertreterin Franziska Scharpf (Vize der Bayerischen Landesapothekerkammer). Der BAK-Vorstand wird komplettiert durch Hannes Müller (Vorstand AKWL), Maike Fedders (Vizepräsidentin Sächsische Landesapothekerkammer) – und bislang eben Ina Lucas.
In weiteren Wahlgängen wurden außerdem die nicht selbstständigen Mitglieder des Gesamtvorstands bestimmt. Ulrich Kindling wurde mit 100 Prozent der Stimmen erneut zum Vertreter der Wehrpharmazie gewählt. Christopher Jürgens bekam ebenfalls 100 Prozent der Stimmen und vertritt die Krankenhausapotheker. Karl Sydow bekam 80 Prozent der Stimmen und ist Vertreter der Industrieapotheker. Für die Hochschulen sitzt künftig Dominique Lunter im Gesamtvorstand, die 99 Prozent der Stimmen bekam.
In den Haushaltsausschuss wurden Ronald Schreiber (86 Prozent), Martin Braun (68 Prozent), Axel Pudimat (85 Prozent) und Stefan Fink (73 Prozent) gewählt.