ABDA-Nachwuchsinitiative formiert sich auf der Expopharm |
| 15.09.2022 09:00 Uhr |
Freut sich auf den Austausch mit der ABDA-Nachwuchsorganisation »AByou«: ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. / Foto: Alois Mueller
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Nicht nur die Apotheken brauchen Nachwuchs, sondern auch die ABDA. Doch viele jüngere Pharmazeutinnen und Pharmazeuten zögern, sich nach der Approbation in der Standesvertretung einzubringen. »Um den Einstieg zu erleichtern und auch Jungapothekerinnen und -apothekern die Möglichkeit zu geben, sich berufspolitisch zu engagieren, haben wir kürzlich AByou ins Leben gerufen«, erzählt Dr. Björn Schittenhelm, Inhaber einer Apotheke im baden-württembergischen Holzgerlingen. Zu den Initiatoren der ABDA-Nachwuchsinitiative gehören außerdem Franziska Scharpf, Marc Kriesten, Otto Quintus Russe und Ina Lucas. Alle sind unter 45, zumeist als Apotheker tätig und haben zum Teil schon selbst berufspolitische Erfahrungen sammeln können. Insgesamt gehören der Nachwuchsorganisation bundesweit bislang rund 50 Pharmazeutinnen und Pharmazeuten an, die in einem lockeren Netzwerk miteinander verbunden sind.
»AByou will Apothekern unter 45 eine Plattform bieten, um ihre Anliegen und Meinungen in die ABDA zu kommunizieren«, erläutert Schittenhelm. Manche Themen, die jüngere Apotheker bewegten, kämen in den etablierten Kammern und Verbänden zu kurz, etwa die die Frage, wie die Apotheken der Zukunft aussehen sollten, und manches müsse sich auch ändern. Dafür wolle »AByou« ein Forum bieten. Das »you« stehe dabei für Jugend und aktives Mitmachen. Eine Parallelstruktur solle aber nicht entstehen, betont Schittenhelm.
Und wie geht es nach dem Kick-off nun weiter? »Wir wollen uns erstmal zusammensetzen und eine Struktur definieren«, erläutert Schittenhelm. Das werde noch ein längerer Prozess sein. Ziel sei es, die ABDA-Nachwuchsorganisation beim Deutschen Apothekertag im kommenden Jahr in Düsseldorf offiziell zu gründen. Schittenhelm ruft Apotheker unter 45 auf, sich auf der Website abyou.de zu registrieren und mitzumachen.
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening gratulierte den Jungapothekerinnen und -apothekerin zum Auftakt der Expopharm zu ihrer Initiative. Bisher gebe es eine Lücke zwischen der Studentenorganisation - dem Bundesverband der Pharmaziestudierenden - und der ABDA. Diese Lücke könne »AByou« nun füllen, begrüßte Overwiening. Sie erhofft sich von der Nachwuchsinitiative, dass die Jungapothekerinnen und -apotheker sich mit den erfahrenen Standespolitikern austauschen und »frische Ideen in die ABDA einschleusen«. Viele Vorschläge und auch Sorgen erreichten die Standespolitik gar nicht, bedauerte die ABDA-Präsidentin.
Von den Mitgliedern der Nachwuchsorganisation wünscht sich Overwiening den »Mut, etwas anzupacken« und sich einzubringen. Für junge Apotheker böte AByou die Möglichkeit, ein politisches Gefühl zu entwickeln. Gemeinsam könnten AByou und die ABDA die »Apotheke von morgen« gestalten und den Berufsstand weiterentwickeln. »Alles soll immer hundertprozentig sicher sein. Manchmal täte es gut, Dinge auszuprobieren«, sagte Overwiening. Vor dem Hintergrund zahlreicher Schwierigkeiten, mit denen Apothekerinnen und Apotheker derzeit zu kämpfen haben, sei es wichtig, nicht den Fokus auf Probleme zu legen, sondern auf Gestaltungsmöglichkeiten. »Dann verschwenden wir nicht unsere Kraft, sondern erreichen etwas«, betonte die ABDA-Präsidentin.