ABDA-Beiträge steigen um 18 Prozent |
Ev Tebroke |
28.06.2023 17:30 Uhr |
Mitgliederversammlung im Apothekerhaus in der Heidestraße: Heute stand in Berlin unter anderem der Haushaltsplan 2024 zur Abstimmung. / Foto: ABDA/André Wagenzik
Ein wichtiger Programmpunkt der heutigen Mitgliederversammlung (MV) der ABDA im Apothekerhaus in Berlin war die Verabschiedung des Haushalts für das Jahr 2024. Die 34 Kammern und Verbände einigten sich heute mit großer Mehrheit auf den vom Geschäftsführenden Vorstand zuvor abgesegneten Haushaltsplan für das kommende Jahr. Trotz des deutlichen Kostenanstiegs, der auf die Verbände und Kammern damit zukommt. Der Haushaltsplan 2024 sieht eine Erhöhung des Budgets von derzeit 23,5 Millionen Euro auf dann 27,2 Millionen Euro vor. Damit verbunden ist auch eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge, und zwar um knapp 18 Prozent.
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening zeigte sich zufrieden: »Ich freue mich über die große Zustimmung. Das ist ein starkes und gutes Zeichen.« Gleichzeitig sicherte sie den Mitgliedern Unterstützung zu, falls sie die Beitragserhöhungen in den Organisationen verteidigen müssen. »Kommen Sie auf uns zu. Sie bekommen jede Unterstützung, die Sie brauchen, um diese Erhöhungen in den Kammern und Verbänden zu vertreten.«
Die Erträge der Bundesvereinigung speisen sich im Wesentlichen von den Mitgliedsbeiträgen. Bereits 2023 waren die Beiträge deutlich um 8,7 Prozent gestiegen – gegenüber moderaten Erhöhungen in den Jahren davor. Doch die Einnahmen sind offensichtlich nach wie vor nicht ausreichend, um eine weitere Entnahme aus der Vermögensverwaltung zu verhindern. 2022 stand ein Minus von rund 1 Million Euro unter dem Strich. Bislang wurde das Minus überwiegend durch Zuflüsse aus der Avoxa kompensiert. Während der Pandemie hatte die ABDA-MV bewusst entschieden, den Anstieg der Mitgliedsbeiträge durch Entnahmen aus der Vermögensverwaltung zu dämpfen. Dies soll künftig anders werden. Bereits 2023 wird demnach erstmals durch Entnahmen aus den Betriebsmittelrücklagen gegengesteuert. Die Zuflüsse aus der Avoxa sollen mittelfristig bis 2029 überwiegend nur noch zur Vorsorge von Instandhaltungsmaßnahmen für ABDA-Immobilien genutzt werden.
Der Haushalt soll mittelfristig weitgehend nur noch durch Mitgliedsbeiträge gespeist werden. Dazu wurde heute eine deutliche Beitragserhöhung um rund 18 Prozent beschlossen. In den Folgejahren ist laut Haushaltsplan dann nur noch eine Erhöhung von maximal 5 Prozent anvisiert. Insgesamt will die ABDA 2024 somit 23,1 Millionen Euro von den Kammern und Verbänden einnehmen. 2023 waren es 19,6 Millionen Euro. Für 2025 sollen es 24,6 Millionen Euro sein, 2026 dann 25,8 Millionen Euro.
Auf die ABDA-Mitglieder kommen ab 2024 nun zum Teil satte Kostensteigerungen zu. Die größten Beitragszuwächse muss Niedersachsen stemmen mit rund 21,2 Prozent. Auch Bayern (19,6 Prozent) und Nordrhein (19,5 Prozent) müssen ein deutliches Beitragsplus verkraften. Am wenigsten schlägt das Beitragsplus mit 4,3 Prozent im Saarland zu Buche, gefolgt von Sachsen mit einer Beitragsveränderung von plus 13,9 Prozent.
Die Einnahmen aus der Vermögensverwaltung, also die Zuflüsse aus den wirtschaftenden Tochterunternehmen der ABDA, alle voran die Avoxa, sollen sich 2024 laut Haushaltsplan auf rund 3,5 Millionen Euro belaufen. Aktuell sind sie für 2023 mit rund 3,3 Millionen Euro beziffert.
Den größten Kostenblock der ABDA bilden nach wie vor die personellen Aufwendungen. Dieser Posten soll von derzeit rund 13 Millionen Euro (2023) im kommenden Jahr auf rund 14,3 Millionen Euro anwachsen. 2024 sollen drei neue Stellen besetzt werden, heißt es. Eine für die Lobbyarbeit und zwei für die AMK. In den Kostensteigerungen sind auch inflationsorientierte Gehaltssteigerungen eingeplant.
Für die ABDA-Kommunikation sollen 2024 rund 5 Millionen Euro an Budget bereitstehen, also rund 300.000 Euro mehr als 2023 (4,7 Millionen Euro). 2022 waren es 4,5 Millionen Euro.
Als größter Kostenpunkt bei den Projekten ist für 2024 der Daten-Hub (1,1 Millionen Euro) zu nennen. Die Mitglieder stimmten heute für die Fortführung des Projekts in Phase 2 und 3. Mit diesem Projekt sollen künftig strukturiert und automatisiert pharmazeutische Daten aus den Apothekenwirtschaften zur Verfügung stehen, um in der wirtschaftlichen und politischen Argumentation auf apothekeneigene Daten zugreifen zu können.