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Toxisches Schocksyndrom

A-Streptokokken-Infektionen nehmen in Japan zu

Streptokokken können unter anderem Scharlach und Mandelentzündungen auslösen, in seltenen Fällen aber auch das potenziell tödliche toxische Schocksyndrom. Genau dieses tritt derzeit in Japan vermehrt auf.
Christina Hohmann-Jeddi
20.03.2024  16:00 Uhr

In Japan berichten Behörden von einem Anstieg an gefährlichen bakteriellen Infektionen mit A-Streptokokken, vor allem mit Streptococcus pyogenes. Das Nationale Institut für Infektionskrankheiten (NIID) geht davon aus, dass die Zahl der Fälle im Jahr 2024 die Rekordzahlen des letzten Jahres übersteigen wird. Es könnte sich die schwerste und potenziell tödliche Form der Streptokokken-Erkrankung der Gruppe A – das Streptokokken-bedingte toxische Schocksyndrom (STSS) – weiter ausbreiten, nachdem in Japan hochvirulente und infektiöse Stämme nachgewiesen wurden. Dem Institut zufolge traten in den ersten beiden Monaten dieses Jahres bereits 378 STSS-Fälle in 45 von 47 Präfekturen auf, während es im gesamten Jahr 2023 insgesamt 941 Fälle gewesen waren.

Laut NIID sind vor allem jüngere Menschen betroffen: Von den 65 Menschen unter 50 Jahren, die zwischen Juli und Dezember 2023 ein STSS entwickelt hatten, waren 21 (fast 30 Prozent) gestorben. Die Ursache des Anstiegs der Fallzahlen sei noch unklar. Experten zufolge könnte die Rücknahme der Coronamaßnahmen oder auch eine nachlassende Sorgfalt bei der Händehygiene eine Rolle bei der Verbreitung spielen.

Im vergangenen Jahr war eine A-Streptokokken-Welle auch in Deutschland aufgetreten. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) im Februar 2023 berichtete, sei damals ein »Anstieg an Nachweisen nicht invasiver Gruppe-A-Streptokokken-Infektionen und von Scharlach-Erkrankungen« gerade bei Jüngeren beobachtet worden.

A-Streptokokken verbreiten sich von Mensch zu Mensch über Tröpfchen- oder Schmierinfektion. Eindringen können die Erreger zum Beispiel über offene Wunden oder Schleimhautläsionen. Sie rufen neben grippeähnlichen Symptomen auch verschiedene Erkrankungen an den Atemwegen wie Scharlach, Rachen- und Mandelentzündung, Mittelohrentzündungen, Sinusitis oder Hauterkrankungen hervor.

Die bedrohlichste Form einer invasiven A-Streptokokken-Infektion ist das STSS. Es ist durch Fieber (ber 38,9 °C, Hautausschlag und Blutdruckabfall gekennzeichnet und kann im Verlauf der Erkrankung mehrere Organe schädigen und schließlich zum Multiorganversagen und zum Tod führen.

Ursache für die Komplikation sind Streptococcus-pyogenes-Stämme, die spezielle Toxine bilden, die als sogenannte Superantigene wirken. »Diese bewirken eine polyklonale unkontrollierte Stimulierung von bis 20 Prozent der zirkulierenden T-Zellen eines Menschen«, informiert das RKI in dem Erregersteckbrief. Durch Schock und Multiorganversagen werde eine Letalitätsrate von rund 30 Prozent bewirkt.

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