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Finnland

97 Prozent halten Apotheke am Wohnort für wichtig

Eine neue Umfrage des finnischen Forschungsinstituts Iro Research im Auftrag des finnischen Apothekerverbands unterstreicht die zentrale Rolle der Apotheken. Die finnische Regierung plant dennoch Einsparungen von über 30 Millionen Euro.
PZ
14.07.2025  10:00 Uhr

Sie geben nicht nur Arzneimittel ab, sondern sorgen auch dafür, dass diese richtig gewählt und sicher angewendet werden: die Apotheken. Laut einer aktuellen Umfrage von Iro Research im Auftrag des finnischen Apothekerverbands halten 97 Prozent der Finnen eine Apotheke am Wohnort für wichtig. Gleichzeitig schätzen 89 Prozent die persönliche Beratung vor Ort. 

»96 Prozent mit ihrem letzten Apothekenbesuch zufrieden«

Fast ein Fünftel (18 Prozent) der Befragten gibt an, dass sie ohne Beratung in der Apotheke möglicherweise das falsche OTC-Arzneimittel zur Selbstbehandlung gewählt hätten. Gründe dafür waren unter anderem Namensverwechslungen von Präparaten oder das Nichtbeachten von potenziellen Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln.

Laut dem Institut zeigten sich 96 Prozent der Befragten mit ihrem letzten Apothekenbesuch zufrieden. Zudem zeigt die Umfrage, dass 65 Prozent der Finnen bereit wären, sich in der Apotheke impfen zu lassen, etwa mit dem FSME-Impfstoff, gegen Grippe oder andere Reiseimpfungen. Derzeit bieten bereits über hundert Apotheken in Finnland solche Impfungen an.

Die Erhebung sei im April 2025 online mit 1.000 repräsentativ ausgewählten Teilnehmern ab 18 Jahren durchgeführt worden. Dabei sei die Stichprobe nach Alter, Geschlecht, Wohnsitz und Region gewichtet worden, um die finnische Bevölkerung landesweit widerzuspiegeln.

Apothekenreform in Finnland

Gleichzeitig gibt es einen Entwurf der finnischen Regierung zur Reform des Apothekensektors. Geplant seien Einsparungen von über 30 Millionen Euro sowie eine Ausweitung des Verkaufs von rezeptfreien Arzneimitteln außerhalb von Apotheken. Dies würde das Apothekennetz schwächen, die Rentabilität gefährden und somit die Versorgungssicherheit beeinträchtigen, so der finnische Apothekerverband. Darüber berichtet die neue Ausgabe von »Pharmapolitik international« der ABDA.

Besonders kritisch sieht der finnische Apothekerverband die Abschaffung des Strukturzuschlags, der bisher den Betrieb kleiner Apotheken in strukturschwachen Regionen unterstützt habe. Diese Apotheken sichern lokale Dienstleistungen in Bereichen, in denen eine Hauptapotheke wirtschaftlich nicht tragfähig sei.

Der finnische Apothekerverband warnt davor, dass das Versprechen der Regierung, qualitativ hochwertige Apothekendienste im ganzen Land sicherzustellen, durch eine Reform unter diesen Voraussetzungen nicht umsetzbar sei. Viele Apotheken würden bereits heute wirtschaftlich unter Druck stehen – unter anderem auch durch Einsparmaßnahmen in der Vergangenheit, Preisverfall bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln und steigende Betriebskosten.

Positiv bewertet der finnische Apothekerverband jedoch die geplante Reform der Apothekensteuer, die künftig an die Gewinnspanne gekoppelt sein soll, sowie auch die erhöhte Flexibilität bei der Abgabe gleichwertiger Arzneimittel im Falle eines Lieferengpasses des ursprünglichen Arzneimittels.

Insgesamt warnt der finnische Apothekerverband davor, gerade in Zeiten eines sinkenden Angebots von Gesundheitsdiensten auch noch das gut ausgebaute Apothekennetz zu reduzieren.

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