85 Prozent befürworten Organspende |
62 Prozent haben eine Entscheidung zur Organspende getroffen, doch nur 45 Prozent haben diese auch dokumentiert. Das erleichtert es Angehörigen und Medizinern im Ernstfall enorm. / © Adobe Stock/StudioLaMagica
Die Zustimmung zur Organ- und Gewebespende ist laut einer repräsentativen Umfrage so hoch wie noch nie. Laut Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) stehen der Organspende 85 Prozent der Befragten positiv gegenüber. Dieser Wert hat sich in den vergangenen Jahren allerdings nur in kleinen Schritten entwickelt. 2010 waren es 79 Prozent, 2018 waren es 84 Prozent. 2020 gab es einen Rückgang auf 82 Prozent, bevor der Wert im vergangenen Jahr wieder anstieg.
62 Prozent der Befragten gaben in der Befragung an, eine Entscheidung zur Organspende getroffen zu haben. 2022 waren es 61 Prozent. Allerdings haben nur 45 Prozent einen Organspendeausweis oder eine Patientenverfügung. 16 Prozent gaben an, eine Entscheidung getroffen zu haben, diese jedoch nicht schriftlich festgehalten zu haben. Bei 35 Prozent fehlt eine Entscheidung.
Für die repräsentative Befragung mit dem Titel »Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende 2024« wurden bundesweit 4001 Personen im Alter zwischen 14 und 75 Jahren von April bis Mai 2024 befragt.
Derzeit sind Organentnahmen in Deutschland nur mit ausdrücklicher Zustimmung erlaubt. In einigen anderen Ländern gilt hingegen die Widerspruchslösung: Die Entnahme der Organe nach dem Tod ist erlaubt, sofern man zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widerspricht. Der Bundestag diskutiert derzeit über das Thema. Im Dezember 2024 hatte eine fraktionsübergreifende Abgeordnetengruppe einen Gesetzentwurf in den Bundestag eingebracht, um die Widerspruchsregelung einzuführen.
Organe wie Nieren, Lebern oder Herzen für schwer kranke Patienten werden seit Jahren dringend benötigt. Im vergangenen Jahr gaben 953 Menschen nach dem Tod ein Organ oder mehrere Organe für andere frei – nach 965 im Jahr 2023, wie die koordinierende Deutsche Stiftung Organtransplantation ermittelte. Zugleich standen Ende 2024 knapp 8300 Menschen auf Wartelisten.