Laut einer Umfrage von Bitkom haben 16 Prozent der Befragten eine ärztliche Empfehlung nicht befolgt und eher einem Chatbot wie ChatGPT, Gemini oder Copilot vertraut. / © Adobe Stock/Timon
Mehr als die Hälfte der Nutzerinnen und Nutzer von KI-Chatbots vertraut den Auskünften solcher Systeme in Gesundheitsfragen und zu Krankheitssymptomen. Das gaben 55 Prozent der Befragten einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom an.
16 Prozent der Befragten haben eigenen Angaben zufolge eine ärztliche Empfehlung nicht befolgt und eher einem Chatbot wie ChatGPT, Gemini oder Copilot vertraut, teilt Bitkom mit. 50 Prozent gaben an, ihre Symptome mithilfe von KI-Chatbots besser zu verstehen als bei einer herkömmlichen Internetsuche. Und ein knappes Drittel (30 Prozent) hält die Auskünfte ähnlich wertvoll wie eine ärztliche Zweitmeinung.
Gleichzeitig herrscht auch Unsicherheit: 39 Prozent der Befragten wissen nicht recht, wie viele persönliche Angaben über ihren Gesundheitszustand sie KI-Chatbots überlassen sollten.
Laut der Umfrage gaben 62 Prozent an, die elektronische Patientenakte (ePA) mit einem eigenen Zugang nutzen zu wollen, zum Beispiel am Smartphone oder PC. Neun Prozent hingegen wollen keinen eigenen Zugang zu ihrer ePA. Zudem geben 17 Prozent an, sie hätten der ePA widersprochen oder haben dies noch vor, während sechs Prozent noch nie etwas von der elektronischen Patientenakte gehört haben.
»Der persönliche Zugang über eine extra zu beantragende Gesundheits-ID ist für viele noch zu kompliziert. Hier braucht es dringend Vereinfachungen, damit alle Versicherten die Vorteile der ePA nutzen können«, sagt Bitkom-Vizepräsidentin Christina Raab.
Von den Befragten, denen die ePA ein Begriff ist, sieht eine Mehrheit Vorteile durch die Anwendung. 76 Prozent schätzen an der ePA laut Umfrage, dass sie damit allen Ärztinnen und Ärzten ihre Gesundheitsdaten verfügbar machen können und 67 Prozent, dass sie jederzeit auf ihre Daten zugreifen können. Zudem sehen 66 Prozent darin die Möglichkeit, gezielter Rückfragen beim Arzttermin zu stellen, und 62 Prozent erwarten, dass Doppeldiagnosen und Behandlungsfehler vermieden werden. Ebenso viele (62 Prozent) gaben an, sich durch die ePA aktiver um ihre Gesundheit kümmern zu können.
Gleichzeitig befürchten 63 Prozent, dass ältere oder wenig digital-affine Menschen benachteiligt werden könnten, während sich 46 Prozent über die ePA nicht ausreichend informiert fühlen und 36 Prozent die Nutzung als zu kompliziert empfinden. Zudem fürchten 29 Prozent, dass sie sich von der ePA überfordert fühlen könnten, während 17 Prozent keinen Mehrwert in der elektronischen Patientenakte sehen. Außerdem berichten zwei Prozent, dass ihre Ärztin oder ihr Arzt ihnen von der Nutzung abgeraten hat.
73 Prozent der Smartphone-Nutzerinnen und -Nutzer benutzen laut Umfrage Apps, um ihre Fitness, Ernährung und ihr allgemeines Wohlbefinden zu unterstützen. 43 Prozent nutzen zentrale Gesundheits-Apps wie Apple Health, Google Fit oder Health Connect.
Sport-Apps, die Aktivitäten wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren aufzeichnen, sind bei 37 Prozent im Einsatz, während 33 Prozent Apps mit Fitness-Übungen nutzen. Anwendungen zum Thema Gewicht und Ernährung sowie Apps, die Körperdaten wie Herzfrequenz, Schlaf oder Atem erfassen, werden jeweils von 30 Prozent verwendet. Auch Apps zur Förderung der psychischen Gesundheit sind bei 20 Prozent im Einsatz.
Dadurch fühlen sich 64 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer solcher Apps gesünder. Ebenfalls 64 Prozent gaben an, damit ihr Training optimieren zu können, während sich 60 Prozent damit mehr bewegen und ein gutes Drittel (36 Prozent) per App Gewicht abgenommen hat. Allerdings fühlen sich 14 Prozent von den Apps häufig unter Druck gesetzt.
Für die nach Bitkom-Angaben repräsentative Umfrage wurden 1.145 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im September und Oktober 2025 befragt.