Pharmazeutische Zeitung online
Saar zur Honorarsituation

5 Cent über Mindestlohn

Manfred Saar, Präsident der Apothekerkammer des Saarlandes, schlägt Alarm: Die Apotheken seien angesichts einer ausbleibenden Honoraranpassung kaum noch in der Lage, das gewohnte Leistungsspektrum zu erfüllen. Der Personalmangel führe zu immer weiteren Schließungen.
PZ
04.01.2024  12:30 Uhr

Die Zahl der Apotheken im Saarland ist laut Kammer seit 2013 von 324 Apotheken auf aktuell noch 263 Apotheken gesunken, der Abwärtstrend hat sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt. Der wirtschaftliche Druck schlägt dabei auf die Personalplanung durch. Unabdingbare Voraussetzung für die Erfüllung ihres Leistungsspektrums sei, entsprechend qualifiziertes Personal vorzuhalten.

Das sei aber aufgrund der wirtschaftlichen Belastung der Apotheken kaum noch möglich, moniert Saar. »Eine Pharmazeutisch-Kaufmännische Angestellte verdient laut dem derzeit gültigen Tarifvertrag in den ersten beiden Berufsjahren genau 5 Cent über dem Mindestlohn, nämlich 12,46 Euro. Eine Pharmazeutisch-Technische Assistentin beginnt mit 14 Euro. Dies ist direkte Folge einer seit zehn Jahren nicht mehr angepassten Apothekenhonorierung. Vielen Apotheken ist es schlichtweg nicht möglich, übertarifliche und damit marktgerechte Gehälter zu bezahlen«, so der Kammerpräsident.

Eine Pflegehilfskraft ohne Ausbildung verdiene laut der GKV-Gehaltsstatistik im Durchschnitt 17,53 Euro pro Stunde, eine Pflegeassistenzkraft mit 1-jähriger Ausbildung 19,53 Euro, so der Kammerpräsident. Insoweit müsse es nicht wundern, dass es für Apotheken immer schwieriger werde, selbst bei übertariflicher Bezahlung die bereits bestehenden Personallücken zu füllen.

Kritik an Lauterbachs »Neid-Tweet«

Saar kritisiert in diesem Zusammenhang eine Aussage von Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) aus dem Juni des vergangenen Jahres. Damals habe er die berechtigten Forderungen der Apothekerschaft nach einer fairen Honorierung mit einem »Neid-Tweet« gekontert, in dem es hieß: »Wirklich schlecht verdient wird in der Pflege.« Das zeuge »bestenfalls von Ignoranz und Nichtwissen, schlimmstenfalls von dem bewussten Streben, die Apotheke in ihrer jetzigen Form zu zerstören«, so Saar.

Auch die von Lauterbach angekündigte Apothekenreform sei in keiner Weise geeignet, marktgerechte Gehälter zu bezahlen, die erforderlich sind, um die Patientinnen und Patienten adäquat zu versorgen. »Nur weil im Ergebnis das Apothekenentgelt in bester sozialistischer Manier umverteilt werden soll, führt dies nicht dazu, dass höhere Gehälter gezahlt werden können«, so Saar.

Laut den kurz vor Weihnachten bekannt gewordenen Plänen des BMG soll der prozentuale Anteil des Apothekenhonorars gesenkt, das Fixum entsprechend leicht erhöht werden. Die Ausgaben der Krankenkassen sollen aber stabil bleiben. Allenfalls beim Notdienstfonds soll es eine Erhöhung zu Gunsten der Apotheken geben. Die ABDA hatte die Pläne des Minister scharf kritisiert und die Bundestagsabgeordneten aus dem Gesundheitsausschuss angeschrieben.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa