293 Social Clubs zugelassen |
Hanfpflanzen in einem Cannabis Social Club in Herne. / © Imago / Funke Foto Services
Ein Jahr nach der Erlaubnis von Cannabis-Clubs haben die Behörden 293 solcher Vereinigungen zugelassen. Das ergab eine Recherche der Deutschen Presse-Agentur bei den zuständigen Ämtern der Länder. Die Clubs dürfen Cannabis anbauen und an ihre Mitglieder abgeben.
Mit insgesamt 83 genehmigten Anbauvereinigungen in Nordrhein-Westfalen und 55 in Niedersachsen liegen die beiden Länder, die an die Niederlande grenzen, mit Abstand vorn. Darauf folgen Rheinland-Pfalz mit 27 und Baden-Württemberg mit 23 genehmigten Clubs.
Auf den letzten Plätzen liegen das Saarland mit bisher noch keinem genehmigten Club, Bremen mit zwei, Mecklenburg-Vorpommern mit drei, Thüringen mit sechs und Berlin mit sieben genehmigten Clubs. Abgelehnt wurden in ganz Deutschland bisher mindestens 27 Anträge. Mindestens 328 Anträge befinden sich deutschlandweit noch in Bearbeitung, mindestens 53 wurden von den Antragstellern wieder zurückgezogen (Stand: 15. Juli 2025).
Seit einem Jahr darf man in Deutschland Cannabis gemeinschaftlich züchten und an Vereinsmitglieder weitergeben. Der Anbau unterliegt einer ganzen Reihe von Auflagen, die im Cannabisgesetz geregelt sind. Schon zum 1. April 2024 war der Konsum von Cannabis unter bestimmten Bedingungen bundesweit legalisiert worden.
Die Anbauvereinigungen dürfen nicht mehr als 500 Mitglieder haben. Die bisher genehmigten Clubs können also maximal 146.500 Menschen versorgen. In Deutschland gibt es nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums etwa 4,5 Millionen Erwachsene zwischen 18 und 59 Jahren, die in den letzten 12 Monaten bei mindestens einer Gelegenheit Cannabis konsumiert haben.
Die von der damaligen Ampel-Bundesregierung verabschiedete Teillegalisierung von Cannabis ist allerdings umstritten. Die jetzige Koalition aus CDU, CSU und SPD hat vereinbart, im Herbst 2025 eine »ergebnisoffene Evaluierung des Gesetzes zur Legalisierung von Cannabis« vorzunehmen.