2,8 Prozent mehr für Ärzte |
KBV-Chef Andreas Gassen ist mit dem Honorar-Plus nicht zufrieden. / © imago images/Jürgen Heinrich
Einen Tag, nachdem Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) einer kurzfristigen Honorarerhöhung der Apotheken eine Absage erteilte, haben sich der GKV-Spitzenverband und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) auf eine Honorarerhöhung für die Ärzteschaft geeinigt. In den jährlichen Finanzierungsverhandlungen wurde eine Erhöhung des Orientierungswertes (OW) um 2,8 Prozent beschlossen. Der OW bestimmt die Preise für ärztliche und psychotherapeutische Leistungen.
Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, spricht von einer angemessenen und fairen Erhöhung. »Unser Ergebnis berücksichtigt die aktuelle Ausgabensituation in den Arztpraxen sowie die äußerst angespannte Finanzsituation der Krankenkassen. Mit voraussichtlich 52 Milliarden Euro aus dem Topf der GKV-Beiträge sichern wir eine gute Versorgung für unsere Versicherten auch in Zukunft und honorieren die Leistungen der Ärzteschaft weiterhin auf einem hohen Niveau«, so Stoff-Ahnis. Die Einigung zeige, dass die Selbstverwaltung auch in schwierigen Zeiten gut zusammenarbeite.
Für Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV, ist die Honorarerhöhung ein Kompromiss, der allen Beteiligten nicht leicht gefallen sei. »Beide Seiten haben hiermit gemeinsam Verantwortung übernommen. Die ambulante Versorgung durch niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten ist die relevante und qualifizierte medizinische Versorgungsebene für die Menschen in unserem Land«, so Gassen.
Angesichts der sehr schwierigen finanziellen Situation der Krankenkassen sei die Einigung ein deutliches Signal an die Politik: »Die gemeinsame Selbstverwaltung ist aktiv und auch unter herausfordernden Rahmenbedingungen voll handlungsfähig«, so Gassen.