2024 mehr für das Klima tun |
Regional, saisonal, vegetarisch kochen und mehr Radfahren – damit tut man nicht nur dem Klima, sondern auch seiner Gesundheit viel Gutes. / Foto: Getty Images/Eleonora Galli
Das neue Jahr steht vor der Tür. Und damit wieder jede Menge gute Vorsätze, die Menschen mal mehr, mal weniger erfolgreich umsetzen. Umwelt- und Klimaschutz standen zuletzt hierzulande ganz oben auf der Agenda der guten Absichten. So gaben bei einer Umfrage zu Neujahrsvorsätzen für 2023 im Auftrag der DAK-Gesundheit knapp zwei Drittel der Teilnehmer an, umwelt- beziehungsweise klimafreundlicher leben zu wollen. Die Frage ist nur: Wie geht das eigentlich am effektivsten, ohne das eigene Leben komplett umkrempeln zu müssen?
Menschen in Deutschland stoßen laut Umweltbundesamt (UBA) aktuell rund 10,3 Tonnen klimaschädlicher Treibhausgase pro Kopf und Jahr aus. Auf diesen sogenannten Fußabdruck könne man als Privatmensch je nach Lebensumständen ganz gut Einfluss nehmen, sagt Laura Spengler vom UBA. «Wenn man sich wirklich bemüht, Treibhausgase einzusparen, dann kriegt man es ungefähr hin, die Emissionen gegenüber dem Durchschnitt zu halbieren.» Zu den größten Hebeln gehören etwa der Verzicht auf lange Flüge, ein eigenes Auto und Fleisch, das Nutzen von Ökostrom und sparsames Heizen.
Zwei verhältnismäßig wirkungsvolle Aktionen sind laut dem Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum (KNK) die Anschaffung eines Sparduschkopfs und der Wechsel zu einem Ökostromvertrag. Die beiden kleinen Schritte zusammen können schon 0,8 Tonnen an Treibhausgasen pro Jahr einsparen. «Das ist wirklich das Einfachste, was man machen kann», sagt Klimaschutzexperte Niklas Höhne vom New Climate Institut.
Wer für tägliche Wege auf ein privates Auto verzichtet, verbraucht Expertinnen und Experten zufolge ungefähr eine Tonne weniger CO2 und andere Treibhausgase. Wichtig sei außerdem, aufs Fliegen zu verzichten und auf langlebige Produkte zu setzen. «Da kann man sehr viel tun, indem man wegkommt von der Wegwerfgesellschaft hin zu langlebigen Qualitätsprodukten», sagt Höhne.
Weniger Fleisch und Milch seien ebenfalls ein großer Hebel – hier lasse sich bis zu einer Tonne an Emissionen einsparen, schreibt das KNK. Regionale und saisonale Ernährung haben ebenfalls keine große Klimawirkung – sie sparen nur 0,02 Tonnen pro Jahr ein, wie aus dem CO2-Rechner des UBA hervorgeht.
Dagegen werden etwa Plastiktüten in ihrer Klimaschädlichkeit stark überschätzt. «Wir nutzen übertrieben viel Plastik, aber was die Klimawirkung betrifft, fällt das nicht so wahnsinnig ins Gewicht», sagt die Umweltwissenschaftlerin Spengler.