Pharmazeutische Zeitung online
RKI-Bericht

2019 mehr HIV-Neuinfizierte

Im vergangenen Jahr haben sich laut Robert-Koch-Institut (RKI) in Deutschland etwas mehr Menschen mit HIV angesteckt als 2018. Die gute Nachricht: Bei den Behandelten schlägt die antivirale Therapie fast immer gut an.
dpa
26.11.2020  15:30 Uhr

Nach einer Schätzung liegt die Zahl der Neuinfektionen bei 2600 und damit um 100 Fälle höher als im Jahr zuvor. Das geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten RKI-Bericht hervor. «Im Zeitraum zwischen 2015 und 2018 war die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland rückläufig. Dieser Rückgang hat sich nicht weiter fortgesetzt», schreiben die Autoren im Vorfeld des Welt-Aids-Tags am 1. Dezember.

Die Zahlen werden jährlich neu errechnet, da HIV oftmals erst Jahre nach der Ansteckung diagnostiziert wird. Sie sind nicht zu verwechseln mit den gemeldeten Neudiagnosen. RKI-Präsident Lothar Wieler erklärte, der leichte Anstieg zeige, dass weitere Anstrengungen nötig seien, insbesondere um die Testangebote zu verbessern und den Zugang zur Therapie zu gewährleisten. Bei der Hauptbetroffenengruppe, homo- und bisexuellen Männern, sank die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen Jahren deutlich – für 2018/19 geht das RKI von einer Stagnation aus. Anstiege auf niedrigem Niveau werden bei Übertragungen auf heterosexuellem Weg und bei Drogenkonsumenten über Spritzbesteck gesehen. Rund ein Drittel der Diagnosen wurde laut Bericht erst gestellt, als die Betroffenen bereits einen fortgeschrittenen Immundefekt hatten, in etwa 15 Prozent erst mit dem Vollbild von Aids.

Insgesamt wird davon ausgegangen, dass rund 90.700 HIV-Infizierte Ende 2019 in Deutschland lebten, davon etwa 10.800 ohne davon zu wissen. Geschätzt gibt es demnach in Deutschland 3100 Menschen, die trotz HIV-Diagnose derzeit nicht behandelt werden. Bei den 96 Prozent der HIV-Infizierten, die eine antiretrovirale Therapie erhalten, ist dies laut RKI fast immer erfolgreich, sodass sie nicht mehr ansteckend seien.

Nach der Schätzung gab es im vergangenen Jahr 380 Todesfälle bei Infizierten und knapp 30.000 seit Beginn der Epidemie. «Die Stagnation bei den Spätdiagnosen ist tragisch», erklärte Sven Warminsky vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe. Die Anstrengungen in dem Bereich müssten dringend verstärkt werden, etwa durch Fortbildungen für Ärzte, die HIV als Krankheitsursache oft nicht in Betracht zögen.

Generelles Fazit der Aidshilfe ist, dass die Zahlen nicht zufriedenstellen könnten. Sie warnte auch vor Rückschritten durch die Corona-Pandemie: Anonyme Testangebote seien wegen der überlasteten Gesundheitsämter vielerorts stark eingeschränkt.

Die Frage nach dem Einfluss der seit einigen Jahren zunehmend verbreiteten HIV-Vorbeugung mit Medikamenten lässt sich laut RKI-Bericht noch nicht eindeutig beantworten. Drastische Rückgänge von HIV-Neuinfektionen unter homo-und bisexuellen Männern, wie sie etwa in San Francisco und London beschrieben worden seien, seien «bislang landesweit in Deutschland nicht zu beobachten».

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa