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Personalvorgaben: Kliniken kritisieren unrealistische Quoten

 

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) kritisiert die Mindestvorgaben für Pflegekräfte in Kliniken. Die Vorschriften aus dem Bundesministerium für Gesundheit seien zum Teil völlig unrealistisch, sagte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum heute in Berlin. «Die Krankenhäuser verweigern sich Mindestpersonalvorgaben nicht. Sie müssen aber sachgerecht und realisierbar sein.»

 

Ende August hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Personalschlüssel für vier verschiedene Klinikbereiche festgelegt. Er reagierte damit auf die gescheiterten Verhandlungen zwischen Kliniken und Krankenkassen, die sich nicht auf entsprechende Vorgaben hatten einigen können. Aus Sicht der DKG fehlt diesen Vorschriften jedoch eine ausreichende empirische Grundlage. «Das sind Pi-mal-Daumen-Festlegungen», so Baum.

 

Die Kliniken hätten vorgeschlagen, im kommenden Jahr eine entsprechende Erhebung zu machen, darauf wolle der Minister aber nicht warten. Unausgereifte Entscheidungen nützten jedoch wenig. So führe die geplante Vorschrift von maximal zwei Patienten pro Pflegekraft in der Intensivmedizin letztlich dazu, dass weniger Betten auf Intensivstationen zur Verfügung stehen und Patienten nicht aufgenommen werden könnten.

 

Mehr Unterstützung wünschen sich die Krankenhäuser bei der Finanzierung der Personalkosten. 2017 hätten die Kliniken mehr als 10.000 zusätzliche Vollzeitkräfte eingestellt, verbunden mit einem Kostenzuwachs von 600 Millionen Euro. Hinzu kämen weitere 2,26 Milliarden Euro durch Tarifsteigerungen. In Zukunft sollen die Krankenkassen Tarifsteigerungen im Pflegebereich vollständig kompensieren, das regelt ein Gesetzentwurf der Bundesregierung. Aus Sicht der DKG reicht das jedoch nicht. Demnach sollte eine entsprechende Refinanzierung auch für alle anderen Berufsgruppen in der Klinik wie Hebammen und Physiotherapeuten gelten. «Krankenhausarbeit ist Teamarbeit. Nur Pflegeförderung greift zu kurz», so Baum.

 

Grundsätzlich fühlen sich die Kliniken von den Krankenkassen zunehmend gegängelt. Sie gingen immer mehr dazu über, «mit Computerprogramm-gestützten Methoden kleinste Unzulänglichkeiten in der Dokumentation oder bei Strukturvorgaben zu detektieren und zum Anlass zu nehmen, Rechnungen zu kürzen», sagte DGK-Präsident Gerald Gaß. Die Politik dürfe die Krankenhäuser mit diesem Problem nicht alleinlassen. (sch)

 

12.09.2018 l PZ

Foto: Fotolia/Syda Productions

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