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Nordrhein: Lösung für Versandverbot in Sicht

 

Erfreuliche Botschaften für die Apotheker beim Sommerempfang des Apothekerverbands Nordrhein (AVNR) in Düsseldorf: In ihrem Statement machte die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium (BMG), Sabine Weiss (CDU, Foto links), deutlich, dass die Bundesregierung beim Thema Rx-Versandverbot weiterhin auf eine für die Apotheker akzeptable Lösung hinarbeitet. Details offenbarte Weiss allerdings nicht.

 

Die Staatssekretärin stellte für den Deutschen Apothekertag (DAT), der vom 10. bis zum 12. Oktober in München stattfindet, eine Lösung in Aussicht, um die unfairen Wettbewerbsbedingungen für die öffentlichen Apotheken aufgrund des EuGH-Urteils aus 2016 zu beseitigen. Die Details dazu hat sich das BMG anscheinend für den DAT-Auftritt von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am 10. Oktober aufgehoben. Die Lösung soll laut Weiss vielschichtig sein. Lösungsansätze gebe es bereits.

 

In ihrem Statement zeigte sich die Staatssekretärin unzufrieden mit den weiterhin zunehmenden Lieferengpässen. Dieses Problem müsse schnell beseitigt werden. Die Patienten müssten sicher sein, dass ihre benötigten Medikamente auch tatsächlich verfügbar sind. Sicherheit spiele bei den Patienten eine große Rolle.

 

Die Staatssekretärin setzt bei der Arzneimittelversorgung stark auf Digitalisierung. Sie erwartet, dass bis zum Stichtag am 9. Februar 2019, wenn das Fälschungsschutzsystem Securpharm bundesweit verbindlich wird, alle Apotheken an die Telematik-Infrastruktur angeschlossen sein werden. Weiss: «Die legale Lieferkette soll noch sicherer werden.» Außerdem sollte die Arzneimitteltherapiesicherheit verbessert und die Apotheker stärker eingebunden werden. Der Medikationscheck sei die Domäne der Apotheker. Zudem sollte die PTA-Ausbildung aufgewertet werden. Die Novellierung der Ausbildungsverordnung sei dringend notwendig.

 

Der AVNR-Vorsitzende Thomas Preis (Foto, rechts) begrüßte die Aktivitäten des BMG, endlich gemäß der klaren Positionierung der Bundesregierung im Koalitionsvertrag, den Rx-Versandhandel zu verbieten und für faire Wettbewerbsbedingungen sorgen zu wollen. «Die für ein funktionierendes Apothekenwesen notwendige Gleichpreisigkeit, die durch das unsägliche EuGH-Urteil vom Oktober 2016 handstreichartig aufgehoben wurde, muss wiederhergestellt werden», sagte Preis.

 

Die Apotheker in Nordrhein stehen auch hinter dem Vorhaben des Bundesgesundheitsministeriums, aus dem bisherigen Papierrezept mittelfristig ein elektronisches Rezept zu machen. Hintergrund dieser Entscheidung sei der Beschluss des Deutschen Ärztetages im Mai, das Fernbehandlungsverbot aufheben zu wollen. Die Ärzteschaft habe diese Entscheidung mit großer Mehrheit getroffen, sagte Preis. Der Verbandschef zeigte sich zuversichtlich, dass es im kommenden Jahr Modellprojekte zur Machbarkeit des E-Rezeptes geben werde, an denen auch Patienten, Ärzte und Apotheker teilnehmen werden. Dabei gehe es aber nicht darum, die Gematik zu schwächen, sondern gemeinsam mit den Apothekensoftwarehäusern und den Rechenzentren ein eigenes Konzept für die Apothekerschaft zu entwickeln.

 

Für Preis sind dabei zwei Kriterien zwingende Voraussetzung für das Projekt: Es müsse mit der Telematik-Infrastruktur kompatibel sein und es müsse berücksichtigt werden, dass Patienten und Apothekenkunden weiterhin ausschließlich selbst entscheiden, in welche Apotheke sie gehen.

 

Preis ist zuversichtlich, dass das Projekt bald ins Rollen kommt. In Baden-Württemberg sei der erste Zuschlag auf Landesebene bereits erfolgt. Allerdings müssten noch Gesetze und Verordnungen geändert oder angepasst werden. Ganz so schnell wie es sich viele Beteiligte wünschen, wird die Transformation vom Papier zum E-Rezept nicht verlaufen. (dr)

 

06.09.2018 l PZ

Foto: AVNR

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