Wespenstiche: Engpass bei Notfallspritzen hält an |

Allergiker haben weiterhin Probleme, an Notfallmedikamente gegen Wespenstiche zu kommen. Mehrere Apotheken beklagen schon seit einigen Wochen Lieferengpässe der Adrenalin-Spritzen, wie eine Sprecherin des hessischen Apothekerverbandes sagte. «Der Engpass von Arzneimitteln für Allergiker gegen Insektenstiche scheint europaweit zu bestehen.» Mehrere Apotheken in Frankfurt und Kassel berichteten am gestrigen Mittwoch ebenfalls, dass die Mittel der drei Hersteller auf unbestimmte Zeit nicht lieferbar seien. Zuvor hatte die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» darüber berichtet.
Hersteller Bausch + Lomb erwartet nach eigenen Angaben neue Lieferungen des Mittels «Emerade» in den kommenden Wochen. Allerdings sei damit noch keine Entwarnung gegeben. «Trotz aller Bemühungen kann eine vollständige Aufhebung aller Lieferengpässe über die Sommermonate auf dem deutschen Markt nicht gewährleistet werden», teilte das Unternehmen mit. Als Ursache nannte es die gestiegene Nachfrage wegen Engpässen bei Wettbewerbern.
Die Präparate «Fastjekt» und «Fastjekt Junior» sind seit Ende Juli offiziell in der Lieferengpass-Datenbank des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelistet. «Fastjekt»-Hersteller Pfizer teilte mit, wegen Prozessänderungen in der Produktion komme es seit Juli zu Engpässen, die noch bis September andauern könnten. «Wir arbeiten intensiv an einer Lösung, wie wir schnellstmöglich die Produktion hochfahren und die Lieferung beschleunigen können», sagte eine Sprecherin. Das dritte Mittel «Jext» wird nach Angaben des Herstellers Alk Albello verstärkt produziert und an Großhändler ausgeliefert. Wegen der hohen Nachfrage komme es aber nicht in jeder Apotheke an.
Die Engpässe kommen äußerst ungelegen: Nach Angaben des Naturschutzbundes Hessen (Nabu) gibt es in diesem Sommer besonders viele Wespen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass bis zu 3,5 Prozent der Bevölkerung allergisch auf Wespenstiche reagieren.
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23.08.2018 l PZ/dpa
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