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Wer Macht misstraut, neigt zu Alternativmedizin

 

Menschen, die Machtstrukturen misstrauen, hegen oft auch Misstrauen gegenüber konventioneller Medizin und bevorzugen alternative Heilmethoden. Das haben Wissenschaftler der Universität Mainz herausgefunden und ihre Untersuchung in der Zeitschrift «Social Psychology» publiziert. Die Forscher um die Psychologin Dr. Pia Lamberty befragten für ihre Studie knapp 400 Probanden in Deutschland und 200 in den USA.

      

Die Teilnehmer sollten unter anderem angeben, was sie über die Wirkung verschiedener schul- und alternativmedizinischer Verfahren wie Antibiotikatherapie, Bluttransfusionen, Homöopathie, Bachblüten- und Aromatherapie denken. Auch wurden sie gefragt, wie stark sie die Wirkung eines fiktiven pflanzlichen Medikaments einschätzen. Einigen Teilnehmern wurde dabei erklärt, das Präparat sei von einem Pharmahersteller entwickelt worden. Den anderen, es gehe auf die Initiative einer Patientengruppe zurück.

 

Die Forscher fanden heraus: Je mehr die Teilnehmer zu einer sogenannten Verschwörungsmentalität tendierten, desto stärker lehnten sie konventionelle Heilmethoden wie Antibiotika und Impfungen ab und befürworteten stattdessen alternative Heilverfahren. Eine Verschwörungsmentalität schreiben Psychologen Menschen zu, die daran glauben, dass die Welt von verborgenen Mächten beherrscht wird. Häufig sind diese Menschen Anhänger verschiedener Verschwörungstheorien und empfinden sich selbst eher als machtlos.

 

«Wir haben einen eindeutigen Zusammenhang gefunden», sagt Lamberty. «Je stärker die Verschwörungsmentalität einer Person ausgeprägt ist, desto mehr befürwortet sie alternative Verfahren und lehnt konventionelle Heilmethoden ab». Bei den deutschen Probanden sei dieser Zusammenhang noch sehr viel deutlicher gewesen als bei den US-amerikanischen. Auch bewerteten Menschen mit Verschwörungsmentalität die Wirkung fiktiver Medikamente positiver, wenn sie angeblich nicht von einem Pharmakonzern entwickelt wurden.

 

Für Akteure im Gesundheitswesen könnten diese Erkenntnisse wichtig sein, schreiben die Autoren. Wie ein Patient seine Erkrankung verstehe, was er als Ursache ansehe und welche Behandlung er bevorzuge, hänge in diesen Fällen weniger von rationalen Überlegungen ab, vielmehr seien ideologiegeprägte Persönlichkeitsmerkmale ausschlaggebend. Den Zusammenhang wollen die Psychologen allerdings nicht verallgemeinern: «Nicht jeder, der zu alternativen Heilmitteln greift, glaubt an Verschwörungstheorien», schreiben sie. (ap)

 

DOI:10.1027/1864-9335/a000347

 

14.08.2018 l PZ

Foto: Fotolia/denisismagilov

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