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Ketamin: Schnell durch Aktivierung von Opioid-Rezeptoren

 

Die schnelle antidepressive Wirkung des Narkosemittels Ketamin scheint nicht wie bisher angenommen auf einer Blockade der NMDA-Rezeptoren zu beruhen, sondern auf einer Aktivierung von Opioid-Rezeptoren. Hinweise darauf liefert eine kleine randomisierte Studie, in der Wissenschaftler durch eine vorherige Gabe des Opioid-Antagonisten Naltrexon die antidepressive Ketamin-Wirkung blockieren konnten. Sollten sich die im Fachmagazin «American Journal of Psychiatry» vorgestellten Ergebnisse in größeren Studie bestätigen, muss womöglich das Suchtpotenzial des Anästhetikums neu bewertet werden.

 

Ketamin führt im Vergleich zu Serotonin-Wiederaufnahmehemmern und anderen konventionellen Antidepressiva sehr schnell zu einer Linderung der depressiven Verstimmung. Es wird daher immer wieder zu diesem Zweck eingesetzt, obwohl es sich dabei um einen Off-Label-Gebrauch handelt. Da es zudem eine gute Wirksamkeit bei chronischen Schmerzen hat, vermuteten die Forscher um Dr. Nolan Williams von der Stanford University, Kalifornien, dass Ketamin möglicherweise die Opioid-Rezeptoren im Gehirn aktiviert. Zur Überprüfung ihrer Hypothese verbreichten sie zunächst zwölf Probanden mit therapieresistenter Depression vor einer geplanten Ketamin-Infusion entweder 50 mg Naltrexon oder Placebo. Wie erwartet, erfuhren die Probanden in der Placebogruppe eine rasche Linderung der Symptome: Mehr als die Hälfte meldete in den ersten drei Tagen nach der Infusion eine mindestens 90-prozentige Reduktion der depressiven Verstimmung. Hingegen blockierte Naltrexon die antidepressive Wirkung von Ketamin komplett. Die halluzinogenen und dissoziativen Effekte von Ketamin blieben dagegen erhalten. Die Forscher brachen darauf die Studie wegen des eindeutigen Ergebnisses vorzeitig ab. Ursprünglich hatten sie eine Studie mit insgesamt 30 Freiwilligen geplant.

 

Den Wissenschaftlern zufolge erklären die Ergebnisse die schnelle antidepressive Wirkung von Ketamin: Der Arzneistoff aktiviert in einer ersten Phase die Opioid-Rezeptoren im Gehirn. Hingegen könne die anhaltende Wirkung in einer zweiten Phase auf einer Blockade der NMDA-Rezeptoren beruhen. (kg)

 

DOI: 10.1176/appi.ajp.2018.18020138

 

31.08.2018 l PZ

Foto: Fotolia/Beauregard

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