Argatroban: Verwechslungsgefahr durch neue Arzneiform |
Das Antikoagulanz Argatroban gab es bislang nur als 100 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung (Argatra® Multidose 100 mg/ml, pro Packung eine Durchstechflache mit 2,5 ml Füllvolumen). Zwei Rote-Hand-Briefe warnen nun vor einer Verwechslungsgefahr mit den neuen Präparaten Argatroban Accord 1 mg/ml (eine Durchstechflasche mit 50 ml Füllvolumen) und Argatra® 1 mg/ml (pro Packung vier Durchstechflaschen mit je 50 ml Füllvolumen). Bei den beiden neuen Präparaten handelt es sich um gebrauchsfertige Infusionslösungen, die im Gegensatz zu Argatra Multidose nicht vor der Verabreichung verdünnt werden müssen. Bei einer Verwechslung kann es zu fatalen Unter- oder Überdosierungen kommen.
Ärzte werden angehalten, die Verordnung möglichst eindeutig mit Einzelheiten zur Darreichungsform und Art der Anwendung auszustellen. Apotheker müssen das Rezept sowie das Etikett des Präparats vor der Abgabe sorgfältig überprüfen. Packungsdesign und Flasche unterscheiden sich deutlich. Abbildungen sind in den Rote-Hand-Briefen enthalten. Wer an der Verabreichung beteiligt ist, muss sich die Fachinformation vor der Zubereitung der Infusion genau durchlesen. Verabreichen darf die Lösung nur medizinisches Fachpersonal. (dh)
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Rote-Hand-Briefe (externer Link)
06.08.2018 l PZ
Foto: Mitsubishi Tanabe Pharma