Psychopharmaka: Vorsicht bei Hitzewelle |
Einige Psychopharmaka beeinflussen die Regulation der Körpertemperatur und das Durstgefühl – das kann gefährlich werden, wenn es besonders heiß wird. Viele Patienten, die diese Medikamente einnehmen, haben aber keine Kenntnis von diesem Risiko, sagte die Psychopharmakologin Dr. Susana Galle vom Body-Mind Center in Washington D.C. gegenüber NBC News. Viele wüssten nicht, dass vermehrtes Schwitzen und Fieber mit ihrer Medikation in Zusammenhang stehen können. Die verschreibenden Psychiater sollten die Patienten entsprechend aufklären. Die Patienten sollen genug Wasser trinken und sich möglichst in gut temperierten Räumen aufhalten.
Das atypische Neuroleptikum Clozapin beispielsweise führt häufig zu einer benignen Hyperthermie sowie einer Störung der Schweiß- und Temperaturregulation. Auch der kombinierte Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer Duloxetin bringt laut Fachinformation mindestens einen von zehn Patienten zu vermehrtem Schwitzen. In seltenen Fällen kann es zu einer Hyponatriämie kommen und insbesondere in Kombination mit anderen serotonergen Arzneimitteln wie SSRI, SNRI, trizyklischen Antidepressiva und Triptanen zu einem Serotonin-Syndrom führen, bei dem es zur Hyperthermie kommt. Auch Schilddrüsenhormone, Antihistaminika, Betablocker und Amphetamine können die Temperaturregulation beeinflussen. (dh)
03.07.2018 l PZ
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