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Noweda: Zu wenig Wissen über Apothekenrückgang

 

Der Pharmagroßhändler Noweda sorgt sich um die Zahl der Apotheken in Deutschland. Diese nehme kontinuierlich ab, kritisiert das Unternehmen heute in einem Presseschreiben. Vor wenigen Jahren habe es noch deutlich mehr als 20.000 wohnortnahe Apotheken gegeben, mittlerweile seien es nur noch knapp 19.750. Das ergebe den niedrigsten Stand seit 30 Jahren und weniger Vor-Ort-Apotheken als im Durchschnitt der Europäischen Union, schlägt der genossenschaftliche Großhändler Alarm. Deutschland sei auf dem Weg, «eines der besten Apothekensysteme der Welt zu verlieren und die bisher funktionierende flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln über die wohnortnahen Apotheken aufzugeben», bilanziert Noweda.

 

Umfragen des Großhändlers und der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) offenbaren zudem, dass dieser negative Trend über 90 Prozent der Menschen in Deutschland nicht bekannt ist. Das gelte für die Information, dass es in Deutschland weniger Apotheken gibt als im Durchschnitt der EU (90,4 Prozent), dass in den letzten drei Jahren im Schnitt alle 38 Stunden eine Apotheke geschlossen hat (90,7 Prozent) als auch, dass sich die Anzahl der Apotheken in Deutschland auf dem tiefsten Stand der letzten drei Jahrzehnte befindet (91,8 Prozent). Selbst bei als «apothekenaffin» bezeichneten Umfrageteilnehmern lag die jeweilige Quote noch bei rund 60 Prozent.

 

Es gibt ein deutliches Informationsdefizit der Bevölkerung über den massiven Rückgang der Vor-Ort-Apotheken, fasst Noweda die Lage zusammen. Gleichzeitig werde jedoch deutlich, dass die Befragten die Leistungen der Apotheken sehr schätzten und die wohnortnahe Versorgung mit Arzneimitteln erhalten möchten. Der Rückgang stehe in keinem Zusammenhang mit dem Ansehen der Apotheken in der Bevölkerung. Mehr als 90 Prozent der Menschen in Deutschland haben laut Umfrage die Akutversorgung über die öffentlichen Apotheken in Anspruch genommen. Auch in Bezug auf Versandapotheken antworteten auf die Frage, «hätten Sie Verständnis dafür, wenn Menschen ihre Medikamente im Internet beziehen, auch wenn dadurch die Existenz der wohnortnahen Apotheken gefährdet würden» zwei Drittel der Befragten mit «Nein».

 

Die Ergebnisse der Umfrage bestätigen laut Noweda die Bedeutung ihrer neuen Kampagne «Alle 38 Stunden». Noweda-Chef Michael P. Kuck: «Die Kampagne soll die Bürger aufrütteln und den Menschen den massiven Rückgang der Vor-Ort-Apotheken verdeutlichen.» Die Politik müsse endlich handeln, fordert Kuck. Die Apothekenhonorare müssten angehoben und der Rx-Versand verboten werden. «Ist die Infrastruktur erst einmal zerstört, gibt es kein Zurück.» (dr)

 

16.07.2018 l PZ

Foto: Noveda

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