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Krebstherapie: Kinder vor Übelkeit schützen

 

Die gute Nachricht: Mehr als 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen mit Krebs – bei manchen Tumorarten sogar mehr als 90 Prozent – können heute geheilt werden. Kehrseite der Medaille: Zunehmend werden aggressivere Chemotherapie-Schemata eingesetzt. «Das bedeutet eine hohe Belastung für die Kinder», berichtete Professor Dr. Heribert Jürgens vom Universitätsklinikum Münster bei einem Presseworkshop in München. «Die Supportivtherapie hilft ihnen, die Tumortherapie zu überleben.»

 

Die Tumortherapie bei Kindern und Jugendlichen beinhaltet meist hoch emetogene Kombinations-Chemotherapien. «Früher haben die kleinen Patienten 20 bis 30 Mal am Tag erbrochen», sagte der emeritierte Kinderonkologe. Heute sei die Antiemese mit einem 5-HT3-Antagonisten, zum Beispiel Ondansetron, plus einem Neurokinin-1-(NK1)-Rezeptorantagonisten wie Aprepitant der Goldstandard. Aprepitant ist als Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen seit zwei Jahren auch für Kinder ab sechs Monaten zugelassen. Vor einigen Wochen folgte das intravenös zu verabreichende Prodrug Fosaprepitant. Es ist nun auch für Kinder als sechs Monaten und mindestens 6 kg Körpergewicht zugelassen.

 

Die Zugabe von Dexamethason zum Antiemese-Protokoll sehe er kritisch, da dieses kaum oder keinen zusätzlichen Nutzen bringt, sagte der Arzt. Ohnehin enthielten viele Chemotherapie-Protokolle bereits Corticosteroide.

 

Akute Chemotherapie-induzierte Übelkeit und Erbrechen lässt sich laut Jürgens heute gut vermeiden. Mit guter Prophylaxe würden sich zwei Drittel der Kinder gar nicht mehr übergeben. «Das ist essenziell, um antizipatorisches Erbrechen zu vermeiden.» Darunter versteht man Erbrechen zum Beispiel schon beim Anblick der Klinik oder des Arztes. Um dies zu vermeiden, setzt Jürgens auch auf nicht medikamentöse Maßnahmen. «Auf einer kinderonkologischen Station sind Buntheit und Ablenkung ganz wichtig; das muss ein bisschen wie ein Abenteuerspielplatz sein.» Außerdem sollten Kinder möglichst keine Einzelzimmer haben, damit sie viel miteinander reden und spielen können. (bmg)

 

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23.07.2018 l PZ/

Foto: Fotolia/Monkey Business

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