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Krebsrisiko verschwiegen? Milliardenstrafe für Pharmakonzern

 

Der US-amerikanische Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson ist zu einer Milliardenstrafe verurteilt worden, weil bestimmte Körperpflegeprodukte Krebs verursacht haben sollen. Beim Prozess in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri befand die Jury das Unternehmen einstimmig für schuldig und ordnete Schadenersatz- und Strafzahlungen in Höhe von insgesamt 4,7 Milliarden Dollar (4,0 Milliarden Euro) an.

 

Geklagt hatten 22 an Eierstockkrebs leidende Frauen. Sie machen Produkte des Unternehmens wie den Körperpuder «Baby Powder» für ihre Erkrankungen verantwortlich und werfen dem Konzern vor, Gefahren verschwiegen zu haben. Klägeranwalt Mark Lanier beschuldigt Johnson & Johnson, seit über 40 Jahren Beweise zu vertuschen. Wegen angeblicher Krebsgefahren von Körperpflegeartikeln, die das Magnesiumsilikat Talkum enthalten, ist der Konzern in den USA mit Tausenden Klagen konfrontiert. In einigen Fällen, wie dem aktuellen, behaupten die Klägerinnen auch, dass diese Produkte Asbest enthalten würden. Johnson & Johnson weist die Vorwürfe zurück.

 

Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass ein Geschworenengericht das Unternehmen verurteilt – einige hohe Strafen wurden später in Berufungsverfahren zurückgenommen, in anderen Fällen stehen Entscheidungen höherer Instanzen noch aus. Johnson & Johnson kündigte auch diesmal rasch an, das Urteil mit allen möglichen Mitteln anfechten zu wollen.

 

13.07.2018 l dpa

Foto: Fotolia/3drenderings

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