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Verschluckte Knopfbatterie: Honig als Erste Hilfe

 

Wenn Kinder versehentlich eine Knopfbatterie verschlucken, sollte man ihnen Honig zu essen geben. Das lässt die Batterie in den Magen hinabgleiten und kann ernsthafte Verletzungen der Speiseröhre verhindern, berichten Forscher um Rachel Anfang vom Children‘s Hospital of Philadelphia im Fachjournal «The Laryngoscope».

 

In den USA passiert es pro Jahr etwa 3000 Mal, dass Kinder versehentlich Knopfbatterien verschlucken. Die kleinen Batterien glänzen, sind rund wie Bonbons und haben gerade die richtige Größe. Probleme bereiten sie vor allem, wenn sie in der Speiseröhre stecken bleiben. In Kontakt mit Speichel und dem Gewebe des Ösophagus entstehe eine stark alkalische Lösung, die Gewebe auflösen und zerstören kann, heißt es in einer Mitteilung der Klinik. Dies könne zunächst zu Symptomen wie Husten, Fieber, Schluckbeschwerden oder lauten Atemgeräuschen führen. Verbleibt die Batterie länger in der Speiseröhre, kann sie das Gewebe dort perforieren und schließlich Atemwege und große Blutgefäße schädigen, was sogar zum Tod führen kann. Ernste Schädigungen können innerhalb von zwei Stunden nach Verschlucken auftreten.

 

In Untersuchungen mit Schweinen testeten die Forscher, welche Flüssigkeiten oder in Haushalten gebräuchlichen Getränke Verletzungen in solchen Notfällen verhindern können. Den stärksten Effekt zeigten Honig und Sucralfat, ein Aluminiumsalz von Saccharosesulfat. Dieser Wirkstoff bildet einen Schutzfilm auf der Schleimhaut des Gastrointestinaltrakts, was unter anderem in der Therapie von Ulcera des Darms oder des Magens ausgenutzt wird.

 

Honig als sehr visköse Flüssigkeit bildet eine Art Schutzschicht um das geschluckte Objekt und kann zudem die alkalische Lösung neutralisieren. «Wir raten Eltern in dieser Situation, ihrem Kind in regelmäßigen Abständen Honig zu geben, bis sie ein Krankenhaus erreichen», sagt Seniorautor Dr. Ian Jacobs. Ärzte im Krankenhaus könnten den Kindern dann Sucralfat verabreichen, bevor die Knopfbatterie endoskopisch entfernt wird. Vorsicht vor diesen Erste-Hilfe-Maßnahmen sei aber bei Kindern geboten, die bereits Anzeichen einer Ösophagusperforation zeigen, und bei Kleinkindern unter einem Jahr, die wegen der Botulismusgefahr keinen Honig essen sollten. (ch)

 

DOI: 10.1002/lary.27312

 

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15.06.2018 l PZ

Foto: Fotolia/goodmoments

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