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Hamburg: Kammer lehnt ABDA-Haushalt ab

 

Ob Qualitätsmanagement, Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), Securpharm, Kassennachschau oder Retaxierungen der Krankenkassen: «Wir Apotheker leiden unter den bürokratischen Anforderungen, die über uns hereinbrechen», sagte der Präsident der Apothekerkammer Hamburg, Kai Siemsen (Foto), auf der gestrigen Kammerversammlung.

 

«Die Kollegen sind frustriert. Es ist eine Qual mit der ständig wachsenden Administration und Dokumentation», konstatierte er. «Wenn wir dafür angemessen entlohnt würden, wäre der Unmut wahrscheinlich deutlich geringer. Aber wir erbringen all die zusätzlichen bürokratischen Pflichten zu unserem Honorar in Höhe von vor 15 Jahren. Mit Wertschätzung hat das nichts zu tun», betonte er. Verzeichne der Haushalt der ABDA jährliche Steigerungsraten bei immer mehr Mitarbeitern in Berlin, so komme er sich hier wie im «Würgegriff einer Boa constrictor» vor. Diese, so Siemsen, liege die meiste Zeit regungslos herum, bevor sie aufwache, um sich in regelmäßigen Abständen fortzupflanzen beziehungsweise ihren Opfern zur Aufnahme von Nahrung die Luft abzuschnüren. «So verschlingt auch die ABDA Jahr für Jahr ein horrendes Geld, um sich dann um mehrere Mitarbeiter zu vermehren. Dabei liefert sie jedoch keine zufrieden stellenden Arbeitsergebnisse», so der Kammerpräsident.

 

Siemsen betonte, dass «viele Kammern nicht mehr willens sind, diesen Selbstbedienungsladen zu finanzieren». Auch der Hamburger Kammervorstand habe sich dem Haushaltsentwurf 2019 gegenüber erneut ablehnend geäußert. «Zu viele Mitarbeiter, zu hohe Kosten, zu wenig Output: Der Vorstand ist der festen Überzeugung, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht ausgeglichen ist. In Zeiten, in denen die Mehrheit der Apotheken den Gürtel immer enger schnallen muss, ist es nicht mehr zu vermitteln, soviel Geld für suboptimale Ergebnisse zu zahlen», so Siemsen.

 

Er kritisierte weiter, dass die ABDA keine Ideen und Konzepte zur Bewältigung der aktuellen gesellschaftspolitischen Herausforderungen liefere. Habe Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) um Vertraulichkeit hinsichtlich seiner Gespräche mit der ABDA-Spitze bis zum Apothekertag gebeten, so könne er dieses nach seiner Meinung falsche Kommunikationsmuster nicht verstehen. Das Schweigen der ABDA nicht zuletzt auch mit Blick auf das GKV-Positionspapier oder das 2HM-Gutachten sei besonders fatal angesichts der Tatsache, dass ein Großteil der Apotheken bereits heute kaum noch überlebensfähig ist. «Eine betriebswirtschaftliche Schere durchzieht unsere Apothekenlandschaft. Seit geraumer Zeit nehmen wir Apotheker trotz wachsender Aufgaben und Anforderungen nicht mehr an der wirtschaftlichen Entwicklung im Gesundheitswesen teil». Nicht nur, dass der prozentuale Apothekenanteil am Gesamtkuchen der GKV nicht mitsteige, er schmelze sogar dahin. Warum die ABDA trotzdem immer wieder mit Durchschnittszahlen und Gesamtumsätzen argumentiert, sei ihm schleierhaft. «Jeder Apotheker scheint wie Bill Gates ein Multimillionär zu sein. Das entspricht ganz und gar nicht der Realität.»

 

Siemsen betonte abschließend, dass er sich letztlich auch mehr motivierende Unterstützung der Petition «Versandhandelsverbot für rezeptpflichtige Arzneimittel – Stellungnahme zum Koalitionsvertrag» des bayrischen Kollegen Christian Redmann seitens der ABDA wünsche. Diese Petition an den Deutschen Bundestag ist Anfang Mai ins Leben gerufen und bislang von circa 28.000 Unterstützer unterzeichnet worden. Der Kammerpräsident rief zum Handeln auf. «Damit die Petition wirksam wird, müssen bis November mindestens 50.000 Unterstützer gefunden werden. Bei 150.000 Beschäftigten in öffentlichen Apotheken plus Familien und Angehörigen sowie täglich Millionen Patienten und Kunden in der Apotheke sollte die Zahl leicht zu schaffen sein», appellierte der Kammerpräsident. (cb)

  

27.06.2018 l PZ

Foto: PZ/Christiane Berg

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