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Blutungen: Hitzestabiles Oxytocin-Analogon soll Mütter retten

 

Treten bei einer Geburt bei der Mutter schwere Blutungen auf, ist hitzestabiles Carbetocin genauso sicher und wirksam wie das Medikament der Wahl, Oxytocin. Das zeigt eine jetzt im «New England Journal of Medicine» veröffentlichte Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Aufgrund schwerer Blutungen bei der Geburt sterben jedes Jahr weltweit schätzungsweise 70.000 Frauen, vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern. Als Mittel der Wahl, um Blutungen zu stillen, gilt das Hormon Oxytocin. Es muss allerdings bei 2 bis 8 Grad Celsius transportiert und gelagert werden, was an vielen Orten der Welt nicht möglich ist.

 

Die WHO hat nun gemeinsam mit den Pharmaunternehmen MSD und Ferring Pharmaceuticals das synthetisch hergestellte, hitzestabile Analogon Carbetocin in einer sehr großen Studie getestet. Die Vorteile: Die Wirkung tritt rasch ein und hält lange an. Es muss nicht gekühlt werden und ist über mindestens drei Jahre stabil bei 30 Grad Celsius und 75 Prozent Luftfeuchtigkeit. An der doppelblinden, randomisierten CHAMPION-Studie in zehn Ländern (Argentinien, Ägypten, Indien, Kenia, Nigeria, Singapur, Südafrika, Thailand, Uganda und Großbritannien) nahmen fast 30.000 Frauen teil, die vaginal entbunden hatten.

 

Jede Frau bekam sofort nach der Geburt eine einzelne Injektion von entweder Oxytocin oder Carbetocin. Beide Präparate wurden gekühlt bei 2 bis 8 Grad Celsius, um die Verblindung zu gewährleisten. Bei der Wirksamkeit und Sicherheit zeigten sich keine Unterschiede. Unter echten Bedingungen, wenn Oxytocin nicht gekühlt werden kann und sich der Wirkstoff zersetzt, könnte der Vorteil von Carbetocin sogar noch größer sein, schätzt die WHO. Die entsprechende Zulassung soll nun in verschiedenen Ländern beantragt werden. In der EU ist Carbetocin bereits seit 2006 unter dem Handelsnamen Pabal® zugelassen zur Vorbeugung einer Uterusatonie nach einer Kaiserschnittgeburt unter Anästhesie.

 

Schwere Blutungen unter der Geburt treten bei schätzungsweise 14 Millionen Frauen jährlich auf. Stirbt die Mutter, erhöht dies das Risiko, dass das Baby innerhalb seiner ersten zwei Lebensjahre stirbt, um das 15-Fache. Das alternative Medikament könnte also sehr viele Leben retten. (dh)

 

DOI: 10.1056/NEJMoa1805489

 

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Wirkstoffprofil Carbetocin|Pabal®|50|2006 in unserer Datenbank Neue Arzneistoffe

 

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28.06.2018 l PZ

Foto: Fotolia/kieferpix

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