Pharmazeutische Zeitung online

USA: Antidot gegen Faktor-Xa-Hemmer zugelassen

 

Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat das erste Antidot zur raschen Aufhebung der gerinnungshemmenden Wirkung von Faktor-Xa-Hemmern zugelassen. Andexanet alfa (Andexxa® von Portola Pharmaceuticals) ist bisher indiziert bei mit Rivaroxaban (Xarelto®) und Apixaban (Eliquis®) behandelten Patienten, bei denen aufgrund von lebensbedrohlichen oder unkontrollierten Blutungen eine rasche Aufhebung der Antikoagulation notwendig ist. Die Zulassung von Andexxa für Europa wird Anfang 2019 erwartet.

Basis der US-Zulassung bilden die Ergebnisse der Studien ANNEXA-R und ANNEXA-A, in denen Andexanet alfa bei mit Rivaroxaban oder Apixaban behandelten gesunden Probanden die Wirkung der jeweiligen Faktor-Xa-Hemmer innerhalb von Minuten aufhob. Zudem berücksichtigte die FDA Daten der Studie ANNEXA-4 bei Patienten mit schwerwiegenden Blutungen.

Andexanet alfa ist ein rekombinantes modifiziertes Faktor-Xa-Molekül. Seine Wirkung richtet sich sowohl gegen direkte als auch gegen indirekte Faktor-Xa-Hemmer wie Enoxaparin aus der Gruppe der niedermolekularen Heparine. Einmal an Andexanet alfa gebunden, können diese nicht mehr an den nativen Faktor Xa binden und ihn folglich auch nicht mehr hemmen. Die natürliche Gerinnungskaskade wird dadurch wieder hergestellt. Im Rahmen der US-Zulassung darf Andexxa bislang nur bei Rivaroxaban und Apixaban behandelten Patienten eingesetzt werden. Für Edoxaban (Lixiana®) und das in Deutschland bislang nicht zugelassene Betrixaban (Bevyxxa®) sowie für Enoxaparin hat die FDA zusätzliche Daten angefordert.

Ein Antidot zur spezifischen Aufhebung der gerinnungshemmenden Wirkung des direkten Thrombinhemmers Dabigatran (Pradaxa®) ist mit Idarucizumab (Praxbind®) bereits seit 2015 verfügbar. Im Gegensatz zu Idarucizumab, das als einmaliger Bolus verabreicht wird, muss bei Andexanet alfa ein Bolus gefolgt von einer zweistündigen Infusion gegeben werden. Dabei richten sich die Dosierungen von Bolus und Infusion danach, wann die letzte Einnahme des Faktor-Xa-Hemmers erfolgte. (kg)

Lesen Sie dazu auch

Wirkstoffprofile in unserer Datenbank Neue Arzneistoffe:

Apixaban|Eliquis®|20|2011

Dabigatranetexilat|Pradaxa®|20|2008

Edoxaban|Lixiana®|20|2015

Idarucizumab|Praxbind®|13|2016

Rivaroxaban|Xarelto®|20|2008

 

15.05.2018 l PZ

Foto: Fotolia/Sebastian Kaulitzki

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.