COPD: Warnzeichen erkennen |
Während die Prognose von gut behandelten Asthmatikern nicht eingeschränkt ist, haben Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) aufgrund der Krankheit eine verkürzte Lebenserwartung. Darauf wies Professor Dr. Michael Schmidt aus Würzburg beim Fortbildungskongress Pharmacon in Meran hin. «Die eigentliche Katastrophe bei COPD ist das Lungenemphysem», sagte der Allergologe. Chronisch enge Bronchien und eine Lunge, in der der Gasaustausch nur schlecht funktioniert, seien eine sehr schlechte Kombination. Vor allem Rauchen führt laut Schmidt zu COPD. Ob auch von Passivrauchen eine Gefahr ausgeht, sei umstritten. «Wahrscheinlich muss man schon ziemlich intensiv passiv rauchen, um ein Emphysem zu entwickeln», so Schmidts Einschätzung. Ob Nikotinverdampfer eine Alternative darstellen, um das Lungenemphysem und damit eine COPD zu vermeiden, sei bislang nicht geklärt.
Schmidt betonte, wie wichtig es ist, eine COPD möglichst frühzeitig zu diagnostizieren. Die Erkrankung sollten Ärzte erwägen bei Husten mit Auswurf, bei Belastungs-Atemnot, etwa durch Treppensteigen, bei einer nicht reversiblen Atemwegsobstruktion und hoher Schadstoff-Exposition, entweder durch Rauchen oder berufsbedingt. Auf einer Computertomografie-Aufnahme könne man ein Lungenemphysem erkennen. Der Mediziner erinnerte aber an die Strahlenbelastung dabei. Oft reiche schon eine einfache Lungenfunktionsprüfung aus. «Wenn der Patient bereits 15 Minuten nach Gabe eines Bronchodilatators eine verbesserte Lungenfunktion aufweist, kann das keine COPD sein», so Schmidt. (ss)
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29.05.2018 l PZ
Foto: PZ/Alois Müller