COPD-Exazerbation: Fünf Tage Corticoid reichen |
Eine fünftägige Therapie mit systemischem Corticoid reicht in der Regel aus, um eine akute Verschlechterung (Exazerbation) bei Patienten mit schwerer chronisch obstruktiver Lungenkrankheit (COPD) zu behandeln. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler um Julia E. Walters von der La Trobe University, Melbourne, Australien, in einer Übersichtsarbeit des internationalen Wissenschaftler-Netzwerks Cochrane. Sie untersuchten, ob eine kurze Corticoid-Therapie ebenso wirksam ist wie die konventionelle längere Therapie.
In die Auswertung flossen fünf Studien ein, in denen insgesamt 519 Patienten mit schwerer bis sehr schwerer COPD im Krankenhaus behandelt wurden. Sie erhielten entweder systemische Corticosteroide für drei bis sieben Tage oder eine Therapie von zehn bis 15 Tagen. Es gab keine Unterschiede zwischen kürzerer und längerer Therapiedauer. Dies betraf das Risiko für ein Therapieversagen oder einen Rückfall, die Zeit bis zur nächsten Exazerbation, die Nebenwirkungen der Therapie, die Länge des Klinikaufenthalts und die Lungenfunktion am Ende der Behandlung. Da nur eine Studie die Lebensqualität der Patienten erfasste, gibt es hierzu keine Wertung.
Fünf Tage lang orale Corticosteroide zu geben, sollte ausreichen, um erwachsene Patienten mit einer akuten COPD-Exazerbation zu behandeln, resümieren die Autoren in der Veröffentlichung. Dies deckt sich mit den Empfehlungen der vor kurzem veröffentlichten, neuen deutschen COPD-Leitlinie, die ebenfalls nur eine fünftägige Corticoid-Gabe empfiehlt. Die Cochrane-Autoren verweisen darauf, dass in ihrer Analyse keine Patienten mit leichter oder mittelschwerer COPD eingeschlossen waren. (bmg)
DOI: 10.1002/14651858.CD006897.pub4
03.05.2018 l PZ
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