Blutkrebs: Warnung vor Azithromycin-Langzeittherapie |
In einer klinischen Studie wurde unter Langzeittherapie mit dem Antibiotikum Azithromycin nach einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation bei Patienten mit hämatologischen Malignomen eine erhöhte Rezidiv- und Mortalitätsrate beobachtet. Das berichtet das Pharmaunternehmen Pfizer heute in einem Rote-Hand-Brief. Die Patienten erhielten das Makrolid-Antibiotikum in der Allozithro-Studie zur Prävention des Bronchiolitis-obliterans-Syndroms. Die Bronchiolitis obliterans ist eine Entzündung und Vernarbung der Bronchiolen und der angrenzenden Alveolen. Als eine erhöhte Rezidivrate für hämatologische Malignome wie Leukämien und Lymphome unter Azithromycin gegenüber Placebo festgestellt wurde, wurde die Studie abgebrochen. Die Patienten hatten Verum oder Placebo dreimal wöchentlich über zwei Jahre erhalten.
Es sei nicht klar, wie Azithromycin zu der erhöhten Rate für hämatologische Malignome beigetragen haben könnte, heißt es in dem Rote-Hand-Brief. Trotzdem werde der Schluss gezogen, dass eine Langzeitbehandlung mit Azithromycin nach einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation Risiken bergen könnte, die den erwarteten Nutzen übersteigen. (dh)
04.05.2018 l PZ
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