Pharmazeutische Zeitung online

Apothekerkooperative: MVDA für regionalen Rx-Versand

 

Der Marketing Verein Deutscher Apotheker (MVDA) spricht sich zwar für ein generelles Rx-Versandverbot aus, will den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel in strukturschwachen Gegenden aber zulassen. Das geht aus einem Positionspapier des MVDA hervor.

 

In der Apothekenlandschaft der Zukunft sieht der MVDA die Offizin als «zentrale Versorgungsdrehscheibe». Demnach soll der Apotheker künftig auch weitere Aufgaben mit Blick auf Prävention, Versorgung von Chronikern und zur Entlastungen der Ärzte übernehmen. Laut Positionspapier sind damit regelmäßige Medikationskontrollen, pharmazeutisches Home Care (pHC) für immobile Patienten und labordiagnostische Unterstützung gemeint. Einführen will der MVDA auch das sogenannte Chroniker-Rezept.

 

Ärztliche Leistungen könnten «substituiert werden, wenn sie nicht zwingend durch einen Arzt erbracht werden müssen», heißt es. Nach Ansicht des Vereins kann sogar ein Arzt-Patienten-Gespräch über eine gesicherte telemedizinische Leitung direkt in der Apotheke erfolgen. Die digitalen Möglichkeiten sollten die landärztliche Versorgung unterstützen. Dazu gehört für den MVDA ebenfalls, den Rx-Versand als Alternative in strukturschwachen Gegenden zu erlauben. Dieser sollte jedoch auf einen «Umkreis von etwa 25 Kilometern» um eine Offizin herum begrenzt sein. Diesen Ansatz sieht die Apothekerkooperative als einen Ausweg aus der «systemgefährdenden politischen Versandhandelsdebatte».

 

Ähnlich verzahnt werden sollten nach Ansicht des MVDA die digitale und persönliche Betreuung der Patienten. Allerdings müsse für die Apotheke dazu der gleichberechtigte Zugriff auf den Medikationsplan und die elektronische Patientenakte sowie der Anschluss an die Telematikinfrastruktur – die digitale Vernetzung zwischen den Akteuren des Gesundheitswesens – gewährleistet sein. Derzeit dürfen Apotheker den Medikationsplan nur handschriftlich ergänzen. Auch über die verschlüsselten Diagnosen auf Rezepten sollten die Pharmazeuten Auskunft bekommen, damit sie die Dosierung überprüfen können.

 

All diese Maßnahmen erforderten nach Auffassung des Vereins allein die wachsenden pflegerischen Herausforderungen des demografischen Wandels. Beim Medikationsplan sollten die Apotheker die Hauptverantwortlichen sein, um etwa die Pflegekräfte beim Arzneimittelmanagement zu entlasten. Mit Blick auf das Chroniker-Rezept stellt der MVDA sich ein begleitendes Arzneimittel-Monitoring im vierwöchigen Abstand vor.

 

Nach eigenen Angaben gehören dem Verein 2500 Apothekeninhaber an. Zusammen mit den Filialbetrieben kommt er demnach auf 3200 Mitgliedsapotheken. Seit 2004 ist der MVDA außerdem Hauptaktionär der Linda AG, die das Dachmarkenkonzept der «Linda Apotheken» betreibt. (je)

 

Mehr zum Thema Rx-Versandverbot

 

11.05.2018 l PZ

Foto: Fotolia/Leigh Prather

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.