PGEU: Leistungen der Apotheken im EU-Vergleich |
Die europäische Apothekerorganisation Pharmaceutical Group of the European Union (PGEU) hat kürzlich im Rahmen ihres jährlichen Reports die Bandbreite von Apotheken-Dienstleistungen in 30 verschiedenen europäischen Ländern vorgestellt. Demnach profitieren die Patienten sehr vom Einsatz der Apotheker.
PGEU-Generalsekretärin Jūratė Švarcaitė betonte, dass Offizin-Apotheker generell die Arzneimitteltherapietreue deutlich verbesserten und EU-weit auch immer mehr präventive Dienstleistungen anböten. Die Serviceangebote, die über die Abgabe hinausgingen, hätten sich zudem als sehr effektiv mit Blick auf die Gesundheit der Patienten herausgestellt. Das gilt Švarcaitė zufolge besonders für die Unterstützung bei Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Asthma. «Es ist aufregend zu beobachten, wie die Serviceleistungen in den Apotheken von Jahr zu Jahr mehr werden und – bedeutender noch – dass diese sowohl von Patienten als auch Gemeinden hoch geschätzt werden.»
Den Auswertungen des Reports zufolge können 58 Prozent der EU-Bürger innerhalb von fünf Minuten eine Apotheke erreichen, 98 Prozent innerhalb von zehn Minuten. Im Durchschnitt versorgt eine Offizin in der EU etwa 3200 Patienten und beschäftigt rund sieben Angestellte, davon sind 2,35 Apotheker. Insgesamt kommen in Europa auf 100.000 Einwohner 73 Apotheken.
Nacht- oder Notdienste existieren in 93 Prozent der befragten Länder, in 47 Prozent gibt es außerdem eine Heimversorgung. In knapp 60 Prozent der EU-Staaten bieten Apotheker ganz individuelle Beratungen zur Medikation und Therapie an, 37 Prozent bereiten die entsprechenden Dosen etwa in einer Pillenbox für die Patienten vor. 27 Prozent gaben an, einen Service zu haben, der Patienten einen Monat lang während der Einnahme eines neuen Medikaments begleitet.
In fast allen EU-Apotheken können Kunden ihren Blutdruck und ihr Gewicht messen lassen und alte Medikamente entsorgen. Gut zwei Drittel bestimmen zudem Blutzucker- und Cholesterinwerte. Eine Raucherentwöhnung bieten 70 Prozent an, ein Diabetes- und Asthma-Management existiert in 43 Prozent der befragten Länder. Hilfsangebote für Bluthochdruck-Patienten gibt es in 37 Prozent. In immerhin 40 Prozent der EU-Staaten können sich Patienten in der Offizin auch gegen Grippe impfen lassen, weitere Impfungen dürfen die Apotheker in 17 Prozent der Länder durchführen. (je)
12.04.2018 l PZ
Foto: Fotolia/K.F.L.