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Journalistenpreis: Platz eins für Recherche zum Zytoskandal

 

Für die Aufdeckung und Aufarbeitung des Bottroper Zytoskandals hat das Recherchenetzwerk Team Correctiv den mit 3500 Euro dotierten ersten Platz des Journalistenpreises der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe belegt. Der Preis wurde gestern Abend zum vierten Mal im Münsteraner Schlosstheater verliehen.

 

Statt Betroffenheitsjournalismus zu betreiben, habe das Team Correctiv fundiert und über einen langen Zeitraum recherchiert, lobte Jurymitglied und Laudator Dr. Achim Baum, Professor für PR und Journalismus an der Hochschule Osnabrück. Das Besondere an der Arbeit des Correctiv-Teams sei, dass es sämtliche Informationen transparent sowohl der Öffentlichkeit als auch Betroffenen sowie anderen Medien zur Verfügung gestellt habe.

 

Um Transparenz ging es auch bei Preisträgerin Marta Orosz, die als Mitglied des Recherchezentrums Correctiv in ihrem Beitrag «Die Medikamente der anderen» über Parallelimporte von Medikamenten und deren Folgen für die verschiedenen europäischen Länder berichtet hatte. «Es darf nicht sein, dass Medikamente wie jede andere Ware behandelt werden», schloss Orosz aus ihren Recherchen. Sie wünschte sich mehr Bewusstsein seitens des Gesetzgebers, der mit der geforderten Importquote noch verstärke, dass in ärmeren Ländern dringend benötigte Medikamente billig aufgekauft und exportiert würden.

 

Den dritten Preis erhielt Jacqueline Goebel von der «Wirtschaftswoche» für ihren Beitrag «Wenn Monopole krank machen». In ihrem Artikel geht es um die immer häufiger werdenden Lieferengpässe, von der Hautcreme über Antibiotika bis hin Zytostatika. «Wie kann es sein, dass es für lebenswichtige Medikamente so wenig Vorräte gibt und keine Notfalllösungen?», fragte die Autorin und versprach, an dem Thema dran zu bleiben.

 

Um die «Gefahr durch Multimedikation» ging es im TV-Beitrag von Markus Böhle für das ZDF-Verbrauchermagazin «Volle Kanne», der den vierten Preis gewann. Er wolle dafür sensibilisieren, dass jeder Patient, Apotheker und Arzt besser auf potenzielle Wechselwirkungen achte, «jeder für sich, aber auch gemeinsam». Der Journalist kritisierte, dass der Medikationsplan noch viel zu unbekannt und oft nicht auf dem aktuellen Stand sei – auch, weil es ihn bisher nur in Papierform gebe.

 

Den fünften Preis erhielten die Journalisten Patricius Mayer, Anna Hunger und Daniel Harrich, die unter dem Dach der «Tagesschau» zur Produktion von Arzneimitteln in Billigländern eine Dokumentation mit dem Titel «Gefährliche Medikamente – gepanscht, gestreckt, gefälscht» gedreht hatten. «Es hat uns überrascht, dass mittlerweile im Prinzip alle Arzneimittel von A bis Z gefälscht werden und wie wenig Verantwortung die Pharmaindustrie dafür übernimmt», so die Preisträger. Auch sie verfolgen ihre Recherchen weiter und berichten darüber online unter www.pharmacrime.de.

 

Gastgeberin und Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening freute sich, dass mit mehr als 40 Beiträgen hoher Qualität so viele Bewerbungen wie nie zuvor für den Journalistenpreis der Apothekerstiftung eingegangen seien. Alle hätten sich fundiert damit auseinandergesetzt, wie es um die Arzneimittelversorgung in Deutschland stehe, und dabei durchaus die Finger in so manche Wunde gelegt, wie die Jury betonte. (dh)

 

Linkliste zu den ausgezeichneten Beiträgen:


1. Platz: Die Alte Apotheke
2. Platz: Die Medikamente der Anderen
3. Platz: Wenn Monopole krank machen
4. Platz: Gefahr durch Multimedikation (nicht mehr verfügbar)
5. Platz: Pharmacrime – gefährliche Medikamente

 

24.04.2018 l PZ

Foto: Fotolia/video4all

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