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Gürtelrose: Neuer Totimpfstoff beugt vor

 

Ab Mai wird ein neuer Zoster-Impfstoff gegen in Deutschland zur Verfügung stehen: Shingrix® erhielt Ende März die europäische Zulassung zur Vorbeugung von Herpes zoster (Gürtelrose) und Postzoster-Neuralgie (PZN) bei Menschen ab 50 Jahren. Da es sich um einen Totimpfstoff handelt, bestehe keine Kontraindikation bei immunsupprimierten Menschen, berichtete Dr. Thomas Breuer von Glaxo-Smith-Kline Vaccines bei der Einführungs-Pressekonferenz in München. Der Impfstoff sei aber nicht indiziert zur Vorbeugung einer primären Infektion mit dem Varizella-zoster-Virus (VZV), die sich als Windpocken manifestiert.

Der Totimpfstoff enthält zwei Komponenten: Glykoprotein E als Antigen und AS01 als Adjuvans-System. Dieses Antigen sei das am häufigsten vorkommende Oberflächenprotein des VZV und löse eine spezifische Immunantwort aus, erklärte der Arzt. Das Adjuvans verstärke und verlängere die humorale und zelluläre Immunantwort. Vor der Applikation muss der Arzt die beiden Komponenten mischen. Die Grundimmunisierung umfasst zwei intramuskuläre Injektionen im Abstand von zwei bis sechs Monaten. Ob eine Auffrischung notwendig ist, lässt sich aufgrund der mangelnder Langzeitdaten nicht sagen.

Breuer wies auf die hohe Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent hin, die der Wirkstoff in zwei großen, placebokontrollierten klinischen Studien mit rund 29.000 Teilnehmern gezeigt habe. Die Wirksamkeit war altersunabhängig und hielt über etwa vier Jahre an. Die zweimalige Impfung senkte die Häufigkeit von Herpes zoster im Vergleich zu Placebo signifikant sowohl bei Impflingen ab 50 Jahren (sechs Fälle versus 210 in der Studie ZOE-50) als auch bei Personen ab 70 Jahren (25 versus 284 Fälle in der gepoolten Analyse der Studien ZOE-50 und ZOE-70). Die mittlere Nachbeobachtungszeit lag bei 3,1 bis vier Jahren. Eine Langzeitkohorte werde jetzt bis zu zehn Jahre nachbeobachtet, berichtete der Arzt.

Der Impfstoff löst eine lokale Entzündung aus. Dies erklärt laut Breuer, warum etwa 70 Prozent der Teilnehmer über Schmerzen an der Injektionsstelle klagten. Auch lokale Rötung und Schwellung waren deutlich häufiger als bei Placebo-Injektion. Als weitere Nebenwirkungen traten Muskelschmerzen, Müdigkeit und Kopfschmerzen auf. Dennoch seien 95 Prozent der Studienteilnehmer zur zweiten Impfung gekommen.

Wichtig für die Praxis: Der neue Impfstoff darf bei einem Impftermin zeitgleich mit der Influenza-Vakzine gespitzt werden. Ob dies auch für die ebenfalls bei Älteren empfohlenen Impfungen gegen Pneumokokken und Diphtherie-Tetanus gilt, wird noch in Studien geprüft. Da der Impfstoff nicht von der STIKO empfohlen wird, müssen die Patienten ihn bezahlen – es sei denn, ihre Krankenkasse übernimmt die Kosten. (bmg)

 

12.04.2018 l PZ

Foto: Getty Images

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