Pharmazeutische Zeitung online

Beitragssenkung: Kassen sind gegen Spahns Pläne

 

Die Krankenkassen haben verärgert auf den Plan von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) reagiert, sie unter bestimmten Voraussetzungen zur Beitragssenkung zu zwingen. Der Minister hatte am Freitag, den 20. April, ein entsprechendes Gesetz angekündigt. Kassen sollen ihre Rücklagen demnach künftig immer dann ihren Versicherten in Form niedrigerer Beitragssätze zurückgeben müssen, wenn sie mehr betragen als die Gesamtsumme, die die Kasse pro Monat ausgibt. Auch die Reserven im Gesundheitsfonds sollen eine bestimmte Höhe nicht mehr überschreiten dürfen.

 

Letzteres stört die Versicherer nicht, wohl aber der Griff nach ihren eigenen Ersparnissen. Der Chef des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, nannte Spahns Plan einen «gravierenden Eingriff in die Beitragsautonomie der Krankenkassen». Der Minister schieße über das Ziel hinaus. Die Entrüstung der AOK ist nicht verwunderlich, schließlich verfügt keine andere Kasse über so hohe Rücklagen wie sie.

 

Dennoch sehen auch die Chefin des Verbands der Ersatzkassen, Ulrike Elsner, und Barmer-Vorstand Christoph Straub den Gesetzesplan kritisch. Beide erklärten, bevor die Kassenbeiträge von außen gesteuert werden, müsse der Finanzausgleich zwischen den Kassen reformiert werden. Die Reform des sogenannten morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs (Morbi-RSA) steht schon länger auf der politischen Agenda, denn insbesondere kleine Kassen fühlen sich bei der bisherigen Verteilung der Gelder aus dem Gesundheitsfonds benachteiligt. Sowohl Elsner als auch Straub erklärten außerdem, vor einem Eingriff in die Kassenbeiträge müsse klar sein, wie teuer die geplanten Reformen etwa beim Pflegepersonal werden. Möglicherweise würden die Rücklagen ja dort gebraucht. Es nütze den Versicherten nichts, wenn ihre Beiträge zunächst fallen, um dann wieder anzusteigen.

 

Das sieht auch SPD-Vize Karl Lauterbach so. «Wenn wir jetzt die Rücklagen der Kassen abschmelzen, haben wir auf Dauer nicht genug Mittel, um gegen den Pflegenotstand anzugehen», sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die SPD werde Spahns Gesetzentwurf deshalb nicht zustimmen. Grüne und Linke sind aus denselben Gründen dagegen. «Wir brauchen jeden Euro für die Krankenhauspflege und die Abschaffung von Zuzahlungen zu Medikamenten, Zahnersatz und Brillen», sagte Linken-Gesundheitsexperte Achim Kessler. Spahn solle lieber die Lücken in der Versorgung schließen statt das Geld wirkungslos auszuzahlen. (ap)

 

23.04.2018 l PZ

Foto: Fotolia/Malajscy

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.