Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Sauna und Sport: Was Schwangere beachten müssen

 

Sport, Wannenbäder und Saunagänge während der Schwangerschaft schaden dem ungeborenen Kind im Allgemeinen nicht. Zu diesem Schluss kommen australische Wissenschaftler in einer Metaanalyse, die im «British Journal of Sports Medicine» erschienen ist – und geben konkrete Tipps. So sollten Aktivitäten unter extremen klimatischen Bedingungen vermieden werden und passive Hitzebelastungen maßvoll erfolgen.

Es gilt als gesichert, dass bei einem Anstieg der mütterlichen Körperkerntemperatur auf über 39°C das Risiko für fetale Fehlbildungen und Schwangerschaftskomplikationen zunimmt. Viele internationale Leitlinien warnen daher vor übermäßigen Wärmebelastungen während der Schwangerschaft, ohne dabei genaue Angaben zu machen, bei welchen Aktivitäten Gefahr droht und wann nicht.

 

«Schwangere müssen auf Sport bei warmem Wetter ebenso wenig verzichten wie auf warme Bäder und Saunabesuche», stellen jetzt Nicholas Ravanelli und Kollegen von der Universität Sydney klar. Sie haben anhand der Daten von 347 schwangeren Teilnehmerinnen aus zwölf Studien untersucht, inwiefern sich Bewegung an Land und im Wasser sowie passive Wärmebelastungen auf die rektal, sublingual oder am Trommelfell gemessene Körperkerntemperatur auswirken.


Das Ergebnis: Unabhängig von der Art, der Intensität und der Dauer der körperlichen Aktivitäten beziehungsweise der Art der exogenen Wärmezufuhr wurde bei keiner Schwangeren die kritische Kerntemperatur von 39°C überschritten. Die höchste, im Rahmen von Sport an Land gemessene individuelle Temperatur betrug 38,9°C. Im Mittel stieg die Körperkerntemperatur bei dieser Art von Aktivität auf maximal 38,3°C an, bei Übungen im Wasser auf 37,5°C, bei heißen Wannenbädern auf 36,9°C und bei Saunabesuchen auf 37,6°C.


Möglicherweise verfügen werdende Mütter über eine bessere Thermoregulation als bislang angenommen, schlussfolgern die Wissenschaftler. Trotz der insgesamt schwachen Evidenzlage – es besteht weiterer Forschungsbedarf – gehen sie von einem geringen Hyperthermierisiko aus. Um eine ausreichende Abfuhr der durch die Muskelaktivität produzierten Wärme zu gewährleisten, sollten jedoch Aktivitäten bei feucht-warmen klimatischen Bedingungen vermieden werden und Einschränkungen der Schweißabgabe ausgeschlossen sein. Auch bei Saunabesuchen ist auf eine geringe Luftfeuchte zu achten.

 

Gemäß des aktuellen Wissensstands, so die abschließende Empfehlung von Ravanelli und Kollegen, sind folgende Belastungen als sicher zu bewerten:

 

  • Übungen an Land (Laufen, Radfahren, Gymnastik, Krafttraining): maximal 35 Minuten bei 80 bis 90% der maximalen Herzfrequenz bei höchstens 25°C und einer relativen Luftfeuchte von maximal 45%
  • Übungen im Wasser (Aquafit): maximal 45 Minuten bei einer Wassertemperatur von höchstens 33,4°C
  • Wannenbäder: maximal 20 Minuten bei 40°C Wassertemperatur
  • Saunabesuche: maximal 20 Minuten in heißer/trockener Umgebung (70°C, 15% relative Luftfeuchte)

 

Die Angaben gelten unabhängig vom Schwangerschaftsstadium. (jl)

DOI: 10.1136/bjsports-2017-097914

 

Mehr zum Thema Schwangerschaft

 

02.03.2018 l PZ

Foto: Fotolia/id-foto.de

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.