Neurodermitis: Gutes IQWiG-Urteil für Dupilumab |
Dem Antikörper gegen Neurodermitis Dupilumab hat jetzt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) einen Hinweis auf einen Zusatznutzen attestiert. Das Präparat Dupixent® von Sanofi Genzyme ist seit Dezember in Deutschland auf dem Markt. Zugelassen ist der monoklonale Antikörper zur Behandlung von Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis, für die eine systemische Therapie infrage kommt.
Deutliche Vorteile gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie hat Dupilumab laut IQWiG bezüglich der Linderung der Symptome wie Hautausschlag und starkes Jucken. Auch die Lebensqualität steigt unter der Antikörpertherapie deutlich. Grundlage der frühen Nutzenbewertung war die CHRONOS-Studie, in der 740 Neurodermitis-Patienten über 52 Wochen neben Glucocorticoid-Salben entweder Dupilumab in zwei verschiedenen Dosierungen bekamen oder Placebo.
Unter dem Interleukin-4- und -13-Rezeptorantagonisten gingen Juckreiz und Schlafstörungen deutlich stärker zurück als unter Placebo. Die Lebensqualität stieg. In diesem Punkt gibt es einen Hinweis auf einen erheblichen Zusatznutzen. Einziger Nachteil, der das positive Gesamturteil allerdings nicht trübt: Als Nebenwirkung traten häufiger Augenerkrankungen auf.
Wie groß der Vorteil von Dupilumab über alle Endpunkte hinweg ist, lässt sich laut IQWiG nicht genau quantifizieren. Als Schwäche der CHRONOS-Studie nennt das Institut, dass die Patienten proaktiv auch während beschwerdefreier Intervalle die Medikamente weiter erhielten. In der Placebogruppe wurde dagegen die Hintergrund-Therapie in dieser Zeit abgesetzt. Der Zusatznutzen von Dupilumab sei prinzipiell unbestritten, nur das Ausmaß, also ob gering, beträchtlich oder erheblich, sei noch unklar. (dh)
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Wirkstoffprofil Dupilumab|Dupixent®|51|2017 in unserer Datenbank Neue Arzneistoffe
02.03.2018 l PZ
Foto: Sanofi Genzyme