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Neues Testverfahren: Viele haben Drogen an den Fingern

 

Bei mehr als 10 Prozent der Personen, die noch nie Drogen konsumiert haben, weist ein Test Spuren von Rauschgift an den Fingern nach, berichteten Forscher der Universität Surrey im Fachjournal «Clinical Chemistry». Denn etwa Kokain ist in unserer Umwelt weit verbreitet und findet sich zum Beispiel auf vielen Geldscheinen und wird auch über Händeschütteln übertragen. Für ihre Analyse untersuchten die Wissenschaftler um Dr. Mahado Ismail mithilfe eines Massenspektrometers den Schweiß von Finderabdrücken auf Rückstände von Kokain und Heroin sowie deren Abbauprodukte.

 

In der Studie gaben 50 Freiwillige ihre Fingerabdrücke ab. Sie hatten versichert, noch nie Drogen genommen zu haben. Bei 13 Prozent der Getesteten konnte der Test Kokain und bei 1 Prozent ein Abbauprodukt des Heroins nachweisen. «Obwohl bekannt ist, dass Kokain auf vielen Geldscheinen zu finden ist, waren wir doch überrascht, es in so vielen Proben zu entdecken», berichtete Dr. Melanie Bailey, Dozentin für forensische Analytik an der Universität Surrey in einer Pressemitteilung.

 

Außerdem nahmen Ismail und ihr Team die Fingerabdrücke von 15 Probanden, die zu Protokoll gaben, in den letzten 24 Stunden Drogen konsumiert zu haben. Die nachgewiesen Drogenwerte lagen bei diesen Studienteilnehmern deutlich höher, als bei den drogenfreien Probanden. Die Wissenschaftler bestimmten Schwellenwerte für die einzelnen Substanzen, der die Grenze zwischen Drogenkonsumenten und Personen mit unbemerktem Kontakt mit Drogen definieren sollte. Wurden diese Schwellenwerte berücksichtigt gab es keine falsch-positiven Testergebnisse unter den 50 drogenfreien Studienteilnehmern. Die Detektionsrate hingegen lag bei den Drogenkonsumenten für Kokain bei 87,5 Prozent und für Heroin bei 100 Prozent.

 

Sorgen vor einem positiven Drogentest müssen sich aber nur diejenigen machen, die direkt mit den Drogen in Kontakt gekommen sind. Denn in einem weiteren Versuch zeigten die Forscher, dass auch über einen Händedruck keine signifikanten Mengen an Drogen übertragen werden. Für den Versuch schüttelten sich Drogenkonsumenten und drogenfreie Probanden die Hände, bevor die Fingerabdrücke genommen wurden.

 

Obwohl die in dieser Studie ermittelten Grenzwerte noch nicht universell anwendbar seien, ist sich Ismail sicher: «Diese Methode ist die Zukunft des Drogentests». Der Test sei einfach durchzuführen und nicht invasiv. Zudem sei er vor allem fälschungssicher. Jede Probe sei durch den Fingerabdruck genau zu identifizieren. (cw)

 

DOI: 10.1373/clinchem.2017.281469

 

23.03.2018 l PZ

Foto: Fotolia/Robert Kneschke

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