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Autofahren: Das müssen Cannabis-Patienten beachten

 

Wer aus medizinischen Gründen eine Cannabistherapie erhält, darf am Straßenverkehr teilnehmen, allerdings nur, wenn er sich selbst als fahrtauglich einschätzt. «Beim Patienten liegt die Verantwortung zur Selbstüberprüfung», sagte Dr. Alexander Brunnauer, Leitender Psychologe am kbo-Inn-Salzach-Klinikum, beim Schmerz und Palliativkongress vergangene Woche in Frankfurt am Main. Das gilt prinzipiell auch für andere Arzneimittel und für Erkrankungen. «Der Arzt hat aber die Pflicht, über eine mögliche Einschränkung der Fahrtauglichkeit durch die Cannabistherapie aufzuklären.» Diese Aufklärung ist wichtig, betonte der Psychologe, und sollte dokumentiert werden.

Belastbare Daten zur Fahrtauglichkeit könne er nicht präsentieren, da nicht ausreichend Studien vorlägen. Es habe sich aber gezeigt, dass unter Cannabis-Einfluss das Risiko für einen Verkehrsunfall ein- bis dreifach erhöht ist, berichtete Brunnauer. Allerdings erhöhe zum Teil die zugrunde liegende Erkrankung schon das Unfallrisiko: Bei Patienten mit Multipler Sklerose, Epilepsie, Narkolepsie oder einer dementiellen Erkrankung sei das Risiko zwischen zwei- und fünffach erhöht. Auch chronische Schmerzen schränkten die Fahrtauglichkeit ein.

Definitiv auf das Autofahren verzichten sollten Patienten in den ersten ein bis zwei Wochen der Aufdosierungsphase zu Beginn der Cannabistherapie sowie bei Dosiserhöhungen, riet Brunnauer. Wer aus therapeutischen Gründen Blüten rauche, erreiche so hohe THC-Blutspiegel, dass er mindestens vier, eher aber sechs bis acht Stunden nach dem Konsum nicht fahrtauglich ist. 1 ng THC pro ml Blut ist der Grenzwert für die Fahrtauglichkeit auch bei vorliegender Indikation einer Cannabistherapie. Wer positiv im Verkehr auf THC gescreent wird und einen Wert oberhalb dieser Grenze aufweist, muss den Führerschein abgeben.

Dass Cannabispatienten vermutlich kein allzu hohes Risiko im Straßenverkehr darstellen, legt eine Untersuchung aus den USA nahe, die 2014 im «Journal of Safety Research» erschien. Zwei Forscher hatten für zwölf US-Bundestaaten analysiert, wie sich die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle, an denen THC-positiv getestete Fahrer beteiligt waren, nach Einführung von Gesetzen zur medizinischen Verwendung von Cannabis veränderten. Nur in drei der zwölf Bundesstaaten stieg die Zahl der tödlichen Unfälle mit Beteiligung von THC-positiven Fahrern nach Einführung der entsprechenden Gesetze an. (ch)

 

DOI: 10.1016/j.jsr.2014.03.009

 

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13.03.2018 l PZ

Foto: Fotolia/shidlovski

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