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Trainingsgerät für Senioren: Tanz mit dem Rollator

 

Ein Rollator, mit dem man tanzen kann: Um dem Abbau von Muskulatur im Alter entgegenzuwirken haben Wissenschaftler der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg nun einen Tanzrollator entwickelt. «Die Muskulatur wird im Alter schwächer, und irgendwann kann man nicht einmal mehr aufstehen», erklärt Sportwissenschaftlerin Anita Hökelmann. Für genau diese Menschen sei der Sport- und Tanzrollator entwickelt worden. Viele Betroffene hätten eher Lust aufs Tanzen als auf Sport haben. Das Gerät solle für beides eingesetzt werden.

 

Der Unterschied zwischen gewöhnlichen Rollatoren und Tanzrollatoren liege darin, dass der Tanzrollator in alle Richtungen bewegbar ist. Durch Armstützen seien Senioren zudem gezwungen, die nach vorne gebeugte Schonhaltung aufzugeben und sich gerade aufzurichten, erklärt Hökelmann.

 

«Musik spricht jeden an.» Die Senioren seien beim mehrwöchigen Test in Heimen froh gewesen, wieder tanzen zu können. Der Rollator aus Magdeburg ist laut Hökelmann fast so wendig wie ein richtiger Tanzpartner. «Er ist zwar aus Metall und spricht leider nicht mit einem. Aber die Bewegung allein bringt viele Vorteile.»

 

Sportingenieur Marcel Partie aus Hökelmanns Team hat noch weitere Ideen. «Wir wollen Kraftsensoren einbauen, die einen Schwächeanfall signalisieren und Stürze verhindern können. Denkbar sind auch Vibrationssignale aus dem Gürtel, die zusätzlich zum körperlichen Training wirken und das Gehirn ansprechen.» Das soll vor allem Demenzpatienten helfen. «Wir arbeiten auch an einem automatischen Bremssystem, das eingreift, wenn die Fahrt zu schnell wird», ergänzt Hökelmann. Ihr ist wichtig zu betonen, dass man mit dem Rollator nicht nur tanzen, sondern auch Kräftigungs- und Dehnungsübungen durchführen kann. Um das noch besser zu ermöglichen, soll der neue Rollator eine Sitzfläche bekommen. In einem Anschlussprojekt, für das gegenwärtig Fördermittel eingeworben werden, sollen das neue, bessere Design und die technischen Extras miteinander verknüpft werden.

 

Die Magdeburger Wissenschaftler haben ihren Rollator bereits auf vielen internationalen Konferenzen vorgestellt. Die Frage, wo man den Sport- und Tanzrollator kaufen kann, können sie allerdings noch nicht beantworten. «Wir haben Partner in der Industrie, mit denen wir das Gerät entwickelt haben. Aber wir brauchen noch jemanden, die den Rollator herstellen kann und will.» Die verbesserte Basisversion ließe sich nach Ansicht Hökelmann relativ schnell herstellen. Am hochkomplexen System für die Demenzpatienten muss noch geforscht werden. Dafür veranschlagt die Professorin etwa zwei Jahre.

 

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20.02.2018 l dpa

Foto: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

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