Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Physiotherapeut: Verletzungen nicht zu stark kühlen

 

Prellungen, Zerrungen und andere Verletzungen: Viele greifen dann sofort zum Kühlkissen. Das dämpft aber nicht nur den Schmerz, sondern auch das Immunsystem, warnt jetzt der Karlsruher Physiotherapeut Nils E. Bringeland in der Fachzeitschrift «Physiopraxis». Es gebe keine wissenschaftlichen Belege, dass eine Kryotherapie bei Sport- und anderen Verletzungen tatsächlich hilft. «Der Effekt der Kühlung wird dabei jedoch deutlich überschätzt», sagt Bringeland in einer Mitteilung des Verlags. Es sei nicht nachgewiesen, dass Kälte eine Schwellung im Verletzungsgebiet tatsächlich signifikant reduziert. Umgekehrt ist auch noch zu wenig über mögliche Schäden bekannt. Bei übermäßiger Kälteanwendung sei es möglich, dass Lymphgefäße geschädigt werden und Wundheilungsstörungen auftreten können, so der Physiotherapeut. Ist der Lymphabfluss gestört, könne es sogar zu einer länger anhaltenden Schwellung kommen.

Unter Kälteeinwirkung würden weniger Zytokine ausgeschüttet und einige Immunzelltypen geringer aktiviert. Dadurch wird zwar eine Entzündung unterdrückt. Aber: «Die Immunzellen leisten wichtige Aufräumarbeiten, die zu einer physiologischen Wundheilung gehören», sagt Bringeland. Sie beseitigen beispielsweise geschädigtes Gewebe. Zudem verliere das Gewebe durch Kühlung seine Elastizität und werde weniger beweglich. Durch das reduzierte Schmerzempfinden würde der verletzte Bereich aber unter Umständen zu früh oder zu stark bewegt. «In der Folge nimmt die mechanische Belastung im Wundgebiet zu», sagt der Physiotherapeut und warnt vor Spätfolgen wie wulstigen (hypertrophen) oder verhärteten (sklerotischen) Narben.

Entgegen der weit verbreiteten PECH-Regel für Sportverletzungen (Pause, Eis, Compression, Hochlagern) rät Bringeland von einer Kälteanwendung ab. Er empfiehlt, das verletzte Gebiet mit einer Kompresse und Mullbinde mit leichtem Druck zu umwickeln. Bei intakter Haut könne die Mullbinde befeuchtet werden. Die leichte Kühlung werde meist als angenehm empfunden, werde aber nicht so kalt, dass eine Schädigung auftreten kann. Auch eine Wärmebehandlung mit Infrarot-A-Strahlung könne eine Alternative sein. Der Einsatz von Schmerzmitteln sollte auf ein Minimum begrenzt bleiben. Zusätzlich gibt es physiotherapeutische Maßnahmen wie Lymphdrainage oder myofasziales Release. (dh)

06.02.2018 l PZ

Foto: Fotolia/Andrey Popov

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.