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Nationales Gesundheitsportal: IQWiG präsentiert Konzept

 

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat ein erstes Konzept für das sogenannte nationale Gesundheitsportal präsentiert. Bürger sollen über das Portal im Internet künftig verlässliche Informationen rund um Fragen zur Gesundheit finden. Im vergangenen Jahr hatte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) das IQWiG beauftragt, Vorschläge auszuarbeiten, wie ein solches Angebot aussehen könnte. Diese Empfehlungen liegen nun vor.

 

Langfristig soll das Portal evidenzbasierte Informationen zu Gesundheits- und Präventionsfragen bündeln und strukturieren. Zwar gebe es im Internet bereits heute gute Angebote, heißt es beim IQWiG. Doch viele Nutzer hätten Schwierigkeiten, diese aus der Flut von Informationen herauszufiltern. «Vordere Ränge auf Trefferlisten kommerzieller Suchmaschinen wie Google bieten keine Gewähr für gute Qualität.» Darüber hinaus soll das Portal helfen, telefonische und persönliche Beratungsangebote in der näheren Umgebung schneller zu finden.

 

Für das Gesundheitsportal wird nun ein Träger gesucht. Dieser darf keine kommerziellen Interessen verfolgen, muss gemeinnützig und zugleich wissenschaftlichen Grundsätzen verpflichtet sein. Die Inhalte sollen Kooperationspartner liefern, auch sie müssen bestimmte Qualitätsvorgaben erfüllen und ein Akkreditierungsverfahren durchlaufen. Dabei sollen zunächst Mindeststandards greifen, die dann schrittweise angehoben werden.

 

Das IQWiG zählt bereits eine Reihe möglicher Module auf, für die potenzielle Partner zur Verfügung stehen. So könnte es etwa ein Modul mit Erläuterungen zum deutschen Gesundheitswesen geben, sowie einen Navigator zu laufenden klinischen Studien. Auch die Auflistung evidenzbasierter Präventionsangebote wäre möglich, ebenso die Navigation zu Ärzten, Kliniken und Pflegeeinrichtungen.

 

Geplant ist, das Portal stufenweise aufzubauen. So könnte das Angebot schnell an den Start gehen und dann sukzessive erweitert werden. Das IQWiG schlägt vor, zunächst eine Suchmaschine auf dem Portal einzurichten, die ausschließlich die Inhalte akkreditierter Kooperationspartner erfasst und entsprechende Trefferlisten liefert. Besonders wichtig sei, beim Ausbau der Angebote die Bedürfnisse der Nutzer im Auge zu behalten, heißt es. «Nur dann wird das Portal bei den Zielgruppen gut angenommen werden», sagt Klaus Koch, der beim IQWiG das Ressort Gesundheitsinformation leitet. Daher müssten die Verbraucher von Beginn an mitreden.

 

Wer möchte, kann den Konzeptentwurf des IQWiG bewerten und bis zum 13. März eine Stellungnahme einreichen. Das Institut will die Reaktionen anschließend sichten und in den weiteren Ausbau des Konzepts einfließen lassen.

 

Die Gesundheitskompetenz der Bürger zu stärken, ist ein zentrales Ziel der schwarz-roten Bundesregierung. Im Sommer 2017 hatte Gröhe gemeinsam mit verschiedenen Akteuren die sogenannte Allianz für mehr Gesundheitskompetenz auf den Weg gebracht. Auch Apotheker und Ärzte sind mit an Bord. Sie soll dafür sorgen, dass Menschen in Deutschland künftig besser über ihre Gesundheit und deren Erhalt Bescheid wissen. Auch bei einer Neuauflage der Großen Koalition würden Union und SPD dem Thema weiterhin große Bedeutung beimessen. So steht es zumindest im Koalitionsvertrag. (sch) 

 

Zur IQWiG-Website (mit Informationen zur Stellungnahme) (externer Link)

 

15.02.2018 l PZ

Foto: Fotolia/Romolo Tavani