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Forscher überrascht: Evolution ist auch bei Klonen möglich

 

Wenn Klone immer wieder geklont werden, kann das schnell zu Gendefekten und damit zum natürlichen Aussterben einer Art führen. Eine Fischart, die im Grenzgebiet zwischen Texas und Mexiko lebt, klont sich schon seit rund 100.000 Jahren – und existiert dennoch in vergleichsweise hoher Zahl.

 

Ein Würzburger Biochemiker hat mit internationalen Kollegen nun herausgefunden, was das Geheimnis des Amazonenkärpflings ist, wie sie in der Fachzeitschrift «Nature Ecology & Evolution» schreiben. «Die Fische lassen im Grunde nur die guten Mutationen zu und entwickeln sich so auch weiter», sagte Manfred Schartl, der seit 30 Jahren zum Amazonenkärpfling forscht. Die Entwicklung und damit die Anpassung an veränderte Umweltbedingungen dauere lediglich länger.

 

Die Art hat keine Männchen. Um Nachwuchs bekommen zu können, «verführen» die Weibchen Männchen einer verwandten Art. «Dabei kommt es zwar zur Befruchtung der Eier, aber die väterliche DNS wird wieder aus der Eihülle geworfen», erläutert der Experte weiter. Die Nachkommen, rund 50 Fischbabys pro Wurf, sind identische Klone ihrer Mütter. «Sie haben damit den Vorteil, dass alle Nachkommen auch wieder Nachkommen hervorbringen.» Dieser doppelte Reproduktionserfolg erkläre das schnelle Wachstum der Populationen.

 

Die Erkenntnis der Forscher über den asexuellen Amazonenkärpfling zeige, dass die evolutionäre Bedeutung der Neukombination des Erbmaterials durch Verschmelzen von Ei und Samenzelle überschätzt werde. Evolution sei auch bei Klonen möglich. Den Aspekt, dass positive Mutationen auch zur Weiterentwicklung einer Art führen können, habe die Wissenschaft bei der theoretischen Betrachtung bislang außer Acht gelassen. «Deshalb war die Erkenntnis auch so überraschend», sagte Schartl. Das Wissen um den Amazonenkärpfling lasse sich auch auf andere asexuelle Arten anwenden.

 

DOI:10.1038/s41559-018-0473-y

 

Lesen Sie dazu auch:

Marmorkrebse: Weltweite Ausbreitung durch Klone, Meldung vom 05.02.2018

 

13.02.2018 l PZ/dpa

Foto: Biozentrum Würzburger/Kathrin Lampert

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