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Antibiotika: Malacidine wirken gegen multiresistente Keime

 

Bakterielle Krankheitserreger entwickeln zunehmend Resistenzen gegen die gängigen Antibiotika. Doch es gibt Hoffnung: Wissenschaftlern um Bradley Hover und Professor Dr. Sean Brady von der Rockefeller Universität in New York ist es gelungen, eine neue Antibiotika-Substanzklasse zu isolieren, die auch gegen multiresistente Keime wirkt und unter Laborbedingungen offenbar selbst keine Resistenzentwicklung induziert. Ihre Forschungsergebnisse veröffentlichten sie im Fachjournal «Nature Microbiology».

 

Entdeckt wurde die neue Antibiotikafamilie durch ein systematisches Screening von mehr als 2000 Bodenproben aus verschiedenen Regionen der USA: Vielversprechende Gensequenzen der darin enthaltenen Mikroorganismen wurden extrahiert und anschließend von Bakterienkulturen synthetisiert. Bei den auf diese Weise gefundenen Wirkstoffen Malacidin A und B handelt es sich um zyklische Lipopeptide, die ihre antibakterielle Wirkung nur in Anwesenheit von Calciumionen entfalten. Sie interagieren mit dem Vorläufermolekül Lipid II, das bei der Synthese der Bakterienzellwand eine Schlüsselrolle spielt und zeigen ein breites Wirkungsspektrum gegen eine Reihe gram-positiver Erreger. Auch Keime mit Resistenzen gegen eine Vielzahl unterschiedlicher Antibiotikaklassen, beispielsweise das Reserveantibiotikum Vancomycin, erwiesen sich als Malacidin-sensibel. Ferner konnten die US-Forscher an Ratten zeigen, dass Malacidin A zu einer Keim-Eradikation in mit MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) infizierten Hautwunden führt. Alle Versuche der Forscher, bakterielle Resistenzen gegenüber den Malacidinen zu erzeugen, scheiterten. Dabei hatten auch hohe Wirkstoffdosen keinerlei zytotoxische Effekte an Säugetierzellen.

 

Nur ein Bruchteil der von Umweltorganismen produzierten antimikrobiell wirksamen Substanzen ist bislang erforscht, so das Fazit von Brady. Weltweit warten im Erdboden viele noch unbekannte, aber hoch potente Wirkstoffe auf ihre Entdeckung. (jl)

 

DOI:10.1038/s41564-018-0110-1

 

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12.02.2018 l PZ

Foto: Fotolia/pearl

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