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Ouabain: Vom Pfeilgift zur Pille für den Mann

 

Eine vom Herzglykosid Ouabain abgeleitete Substanz könnte einen neuen Ansatzpunkt für ein orales Kontrazeptivum für Männer darstellen. Das Ouabain-Derivat, das eine Gruppe um Dr. Shameem Sultana Syeda von der Universität Hyderabad in Indien jetzt im «Journal of Medicinal Chemistry» vorstellt, legte in einem ersten Test bei Mäusen die Zeugungsfähigkeit komplett lahm. Da ausschließlich reife Spermien von dem Effekt betroffen sind, gehen die Forscher davon aus, dass die Wirkung reversibel ist. Deshalb kommt die Substanz als Wirkstoffkandidat für eine Pille für den Mann infrage.

 

Ouabain, das in Afrika von Jägern als Pfeilgift eingesetzt wird, hemmt die Na,K-ATPase, ein Transmembranprotein, das die Zelle für die Aufrechterhaltung des Natrium-Kalium-Gradienten benötigt. Es führt bereits in geringen Dosen zu einer Verkrampfung des Herzens und somit zum Tod. Eine bestimmte Form der Na,K-ATPase, die die Rezeptor-Untereinheit α4 enthält, kommt jedoch nicht im Herzgewebe, sondern ausschließlich in Spermienzellen vor. Dort ist das Enzym entscheidend für die Schwimmfähigkeit der Spermatozyten.

 

Die Wissenschaftler um Syeda designten nun Ouabain-Derivate, die selektiv an die α4-Untereinheit der Na, K-ATPase binden und diese hemmen. Eine Substanz, bei der im Vergleich zum Ausgangsstoff ein Zuckerrest fehlt und eine Lactongruppe durch ein Triazol ersetzt wurde, erfüllte diese Vorgabe am besten. Auf Ratten hatte sie keine toxische Wirkung. Sollten weitere Untersuchungen die Wirksamkeit und Sicherheit beim Menschen ergeben, ist mit diesem Stoff womöglich ein neuer Kandidat für eine Pille für den Mann gefunden. (am)

 

DOI: 10.1021/acs.jmedchem.7b00925

 

18.01.2018 l PZ

Foto: Fotolia/Kim Schneider

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