Laserpointer: Augenärzte warnen vor Sehschäden |

Laserpointer werden gern bei Präsentationen genutzt und landen auch immer häufiger als Spielzeug im Kinderzimmer. Dass sie ein erhebliches Verletzungsrisiko für die Augen bergen können, ist vielen nicht bewusst – ein Missstand, auf den die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) heute in einer Mitteilung aufmerksam macht. Gefährdet seien besonders Kinder und Jugendliche, wenn sie mit ungeprüften oder fehlerhaft klassifizierten Geräten hantierten, schreiben die Augenärzte und berufen sich dabei auf Patientendaten der Universitäts-Augenklinik Bonn.
Problematisch kann es demnach werden, wenn die Strahlungsleistung der Geräte höher ist als erlaubt. Laut Gesetz darf der Wert nicht mehr als 1 Milliwatt betragen – wer aber im Internet bestelle, komme häufig sehr leicht an Geräte, die die Maximalleistung deutlich überschreiten, heißt es. «Bei den Lasern, die unsere Patienten verletzt hatten, lag die tatsächliche Leistung bis zu hundertmal höher als vom Hersteller angegeben», erklärt Philipp Herrmann von der Bonner Uniklinik. Auf das Auge gerichtet, könnten diese Laser schwere Schäden an der Netzhaut verursachen. Lebenslange Sehbeeinträchtigungen könnten die Folge sein.
Dass Laserpointer immer häufiger von Privatpersonen genutzt werden, bereitet den Medizinern Sorge. «Viele der von uns behandelten Kinder haben den Laser als Spielzeug benutzt», sagt Johannes Birtel vom Bonner Untersuchungsteam. «Darüber hinaus müssen wir das gesellschaftliche Bewusstsein dafür schärfen, dass Laserpointer gefährlich sein können – hier kommt Ärzten eine entscheidende Rolle zu», betont er. Grundsätzlich solle es Privatpersonen erheblich erschwert werden, Hochleistungslaser zu kaufen.
Wer einen Laserpointer benutzen wolle, sollte vorher sicherstellen, dass die Stärke des Laserstrahls den Grenzwert nicht überschreitet, rät die DOG. Beim Gebrauch sollte der Laserstrahl niemals ins eigene oder in das Gesicht anderer Personen gerichtet werden. Und: Im Kinderzimmer hätten solche Hochleistungsgeräte nichts zu suchen. (cd)
31.01.2018 l PZ
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