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Stiftung Warentest: Erkältungsmittel auf dem Prüfstand

 

Die Stiftung Warentest hat ihre Empfehlungen zu Erkältungspräparaten überarbeitet. Deren Experten raten nach wie vor von Kombinationspräparaten ab. Die Kombinationen seien nicht immer sinnvoll. Die Symptome einer Erkältung würden sich im Laufe eines Infekts ändern und nicht immer gleichzeitig auftreten. Daher sollten sie lieber gezielt individuell behandelt werden. «Sie auf Verdacht per Gießkannenprinzip zusammen zu behandeln, ist nicht nötig», so Warentest. Zudem sei bei Kombipräparaten das Risiko von Nebenwirkungen erhöht.

Oft geht es mit Halsschmerzen los. Grundsätzlich empfiehlt Warentest, viel zu lutschen, am besten zuckerfreie Bonbons. Als geeignet stuft die Stiftung Emser Salz ein. Als mit Einschränkung geeignet bewertet sie Lutschtabletten mit Ambroxol oder Lidocain. Die Wirkung sollte aber besser belegt sein. Grundsätzlich eignen sich bei Halsschmerzen auch systemisch wirksame Analgetika wie oral einzunehmendes Ibuprofen oder Paracetamol, was der Bericht jedoch nicht erwähnt. Diese beiden Wirkstoffe hält Warentest dagegen bei Fieber für geeignet. Moderates Fieber sollte aber nach aktueller Lehrmeinung nicht medikamentös gesenkt werden; erst ab 39 °C sollte der Einsatz von Antipyretika erwogen werden. Wichtig ist, die Dosis und das Dosisintervall zu beachten.

Für geeignet bei verstopfter Nase halten die Warentest-Experten Xylometazolin und Oxymetazolin als Nasenspray oder -tropfen. Die Präparate sollten keine Konservierungsstoffe enthalten und maximal fünf bis sieben Tage in der Selbstmedikation angewendet werden (die aktualisierte Leitlinie Rhinosinusitis nennt bei akuter Erkrankung eine Anwendungsdauer bis zehn Tage). Zudem hält Warentest salzhaltige Sprays zur Befeuchtung und Dexpanthenol zur Pflege für sinnvoll. Von systemisch wirkenden Dekongestiva wie Pseudoephedrin rät sie dagegen aufgrund des Nebenwirkungspotenzials ab.

Bei Reizhusten seien Husten¬stiller mit Dextromethorphan geeignet. Sie sind für trockenen, unproduktiven Husten gedacht. Am besten sollten die Präparate abends eingenommen werden, ohne ärztliche Rücksprache aber nur über wenige Tage. Spitzwegerich  bezeichnen die Tester als «sanfter», «allerdings sollte die therapeutische Wirksamkeit noch besser belegt werden», daher erfolgt die Bewertung als mit Einschränkung geeignet. Diese Bewertung gelte auch für Hustenlöser mit ACC oder Ambroxol sowie für Efeu- und Thymian-haltige Phytopharmaka. Die Wirkung traditioneller Heilpflanzen als Tees wie Linden- und Holunderblüten, Thymian, Weidenrinde und Mädesüß sei nicht ausreichend belegt, aber mit Einschränkung geeignet. Gleiches gilt für Erkältungssalben und -bäder mit ätherischen Ölen. Kontraindiziert sind sie bei Babys und Kleinkindern sowie bei Patienten mit Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Keuchhusten.

Ebenfalls nur mit Einschränkung empfiehlt die Stiftung Echinacea-Präparate. Falls sie eingenommen werden, am besten gleich zu Beginn der Erkrankung und maximal über zehn Tage. Nicht geeignet sind sie für Patienten mit Autoimmunerkrankungen. Beim Pelargonium-Extrakt Umckaloabo unterscheidet die Stiftung ohne Begründung zwischen Tropfen, die mit Einschränkung bei akuter Bronchitis geeignet seien, und Saft und Tabletten, die weniger geeignet seien. Vermutlich ist die Abstufung der Studienlage geschuldet. Bei vorbestehenden Lebererkrankungen sollte das Präparat vorsichtshalber nicht eingenommen werden, rät die Stiftung. Keine klaren Belege und damit auch keine Empfehlung gebe es für hoch dosiertes Zink und Vitamin C. (dh)

Vollständiger Test der Stiftung Warentest (externer Link; kostenpflichtig)

 

15.12.2017 l PZ

Foto: Fotolia/drubig-photo

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